Essen. . Es war eine Zitterpartie bis zuletzt: Die Läden in der Essener Innenstadt können am Sonntag öffnen. Verdi will nicht klagen.
- Läden in der Innenstadt stehen vor dem ersten Verkaufssonntag in diesem Jahr
- Anlass sind die Lichtwochen, die am Sonntag starten
- Handel:Lichtwochen sind wichtiger Auftakt fürs Weihnachtsgeschäft
Der Einzelhandel steht erwartungsfroh vor dem ersten verkaufsoffenen Sonntag in der Innenstadt in diesem Jahr. Zum traditionellen Start der Lichtwochen werden die Geschäfte in der City von 13 bis 18 Uhr öffnen. „Die Lichtwochen und der verkaufsoffene Sonntag gehören seit vielen Jahren zusammen und bringen allen Beteiligten einen Nutzen“, sagte der Hauptgeschäftsführer des Essener Einzelhandelsverbandes, Marc Heistermann. „Es wäre für den Einzelhandel schlimm gewesen, wenn der verkaufsoffene Sonntag diesmal nicht zustande gekommen wäre“, unterstrich er.
Bis zuletzt mussten die Händler jedoch mit der Ungewissheit leben, ob Verdi per Eilantrag doch noch vor Gericht zieht. Die Gewerkschaft nämlich hatte angekündigt, alle vom Stadtrat beschlossenen verkaufsoffenen Sonntage juristisch zu prüfen. Im März hatte sie die entsprechende Verordnung schon einmal gekippt. Auf Nachfrage sagte Verdi-Sekretär Kay Lipka, dass man diesmal keine Handhabe sehe, per Eilantrag zum Erfolg zu kommen. Das gelte nicht nur für den verkaufsoffenen Sonntag zu den Lichtwochen, sondern auch für alle weiteren Verkaufssonntage in diesem Jahr. Die Stadt hatte die verkaufsoffenen Sonntage in einem zweiten Anlauf rechtssicherer begründet.
Verdi will in diesem Jahr nicht mehr klagen
Am Sonntag hoffen die Händler nun auf den ersten großen Kundenansturm im anlaufenden Weihnachtsgeschäft. Der November und der Dezember gelten als besonders umsatzstarke Monate, in denen Händler je nach Sortiment bis zu 30 Prozent ihres Jahresumsatzes einfahren. „Das Geschäft wird ohne verkaufsoffene Sonntage jedenfalls nicht leichter“, hatte der Chef der Galeria Kaufhof, Michael Langer, schon vor einigen Wochen betont, als neben den Lichtwochen auch der Verkaufssonntag zum Weihnachtsmarkt noch vakant war. Die Konkurrenz der umliegenden Städte und Einkaufscenter und vor allem das wachsende Online-Geschäft bekommen die Essener Einzelhändler zu spüren. Umso wichtiger sei es, Veranstaltungen, die ohnehin viele Menschen anlocken, nutzen zu können, betonte Heistermann.
Auch das Einkaufszentrum Limbecker Platz hofft auf viele Kunden am Wochenende. „Allerdings sind nach dem Hin und Her viele verunsichert, ob am Sonntag geöffnet ist“, hat Centermanagerin Alexandra Wagner festgestellt. „Dieses Hin und Her schadet.“
Verbandschef Heistermann mahnt außerdem eine gute Erreichbarkeit der Innenstadt an: „Die Sperrung der S6-Strecke und die vielen Baustellen sind dafür keine Werbung.“ Und schließlich muss auch das Wetter mitspielen, soll der erste verkaufsoffene Sonntag ein Erfolg werden. Der Deutsche Wetterdienst sagt übrigens zwölf Grad und Regen vorher.