Essen. . Zehn verkaufsoffene Sonntage sollen 2017 gerettet werden. Damit die Chancen vor Gericht besser sind, holt sich die Stadt Essen Unterstützung.
- Stadt Essen will ein externes Institut für Besucherprognosen beauftragen
- Kosten dafür dürften im fünfstelligen Bereich liegen
- Stadt hofft auf eine Gesetzesänderung nach dem Regierungswechsel in NRW
Die Stadt Essen will für die erneute Genehmigung verkaufsoffener Sonntage nun doch Geld in die Hand nehmen und ein externes Institut beauftragen. Das bestätigte am Donnerstag Ordnungsdezernent Christian Kromberg. Die Experten sollen die Stadt zumindest bei den geforderten Besucherprognosen unterstützen.
Damit geht Essen den gleichen Weg wie die Stadt Duisburg. Diese hatte sich ebenfalls professionelle Hilfe geholt und war vor Gericht damit erfolgreich. Auf die Stadt Essen kommen damit schätzungsweise Kosten im fünfstelligen Bereich zu. Dem Einzelhandel will Kromberg diese Kosten nicht in Rechnung stellen. Wichtig sei, dass ein Gutachten von neutraler Stelle beauftragt und bezahlt werde.
Verdi klagte erfolgreich gegen alle 28 Verkaufssonntage
Nachdem Verdi erfolgreich gegen alle verkaufsoffenen Sonntage in Essen geklagt hatte, will die Stadt einen neuen Anlauf bei wenigstens zehn Veranstaltungen im zweiten Halbjahr versuchen. Welche Verkaufssonntage man dagegen aussortiert hat, wollte Kromberg nicht sagen.
Klar ist aber: Schon beim Wottelfest in Heisingen im August sollen die Geschäfte öffnen dürfen. Daher drängt die Zeit, denn spätestens bis Mitte Juli muss der Rat über eine neue Verordnung entscheiden. Kromberg setzt unterdessen auf die neue Regierungskoalition in Düsseldorf und somit auf ein neues Gesetz. „Es sollen nicht mehr Verkaufssonntage werden, aber die bürokratischen Hürden müssen weg.“ Die Städte müssen nachweisen, dass die Feste allein mehr Besucher ziehen als die geöffneten Geschäfte.