Essen-Kettwig. . Die Luft-Messwerte für den Schadstoff Tetrachlorethen sind in Turnhalle und Kita gesunken. Warum es noch keine Ergebnisse fürs Grundwasser gibt.
- In der Turnhalle am Mintarder Weg und in der Kita sind die Messwerte des Schadstoffs Tetrachlorethen gesunken
- Auf dem Spielplatzgelände wurden Grundwasserproben entnommen, Ergebnisse gibt es noch nicht
- Der Spielplatz bleibt geschlossen, die Stadt verweist auf die Verkehrssicherungspflicht
Die gute Nachricht: Sowohl für die Turnhalle am Mintarder Weg als auch für die benachbarte Kindertagesstätte liegen keine erhöhten Messwerte des Schadstoffs Tetrachlorethen vor. Die schlechte Nachricht: Der Spielplatz auf dem Gelände der Schule an der Ruhr bleibt nach Informationen der Stadt geschlossen.
Zum zweiten Mal wurde in der Turnhalle der Grundschule im September eine Krontrollmessung durchgeführt. Die Werte seien an allen Messpunkten weiter gesunken, die Halle könne also nach wie vor genutzt werden, so die Mitteilung der Stadt am Montagabend.
Kettwiger Sportverein ist informiert
Lag der Höchstwert von Tetrachlorethen bei der Kontrollmessung im April noch bei 29 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft, ist dieser im September auf 4,4 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft gesunken. „Der Kettwiger Sportverein, der die Halle nutzt, ist über die Messergebnisse bereits informiert“, sagt Stadtsprecherin Silke Lenz.
Auch die auf dem Areal beheimatete Kindertagesstätte wurde einer zweiten Kontrollmessung unterzogen. An acht von insgesamt zehn Messpunkten wurde kein Tetrachlorethen mehr gemessen, an zwei Messpunkten konnte der Stoff nachgewiesen werden, allerdings in einer sehr niedrigen Konzentration nur knapp oberhalb der Bestimmungsgrenze (0,1 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft).
Ergebnisse der Bohrungen liegen noch nicht vor
Auf dem Gelände des Spielplatzes wurde Ende September ebenfalls nach dem leicht flüchtigen Schadstoff gefahndet – mit Boden- und Grundwasserproben. Wie sich herausgestellt hatte, waren zwei Herde des Schadstoffs Tetrachlorethen bei Grundwasserbohrungen im Frühjahr auf einem Nachbargrundstück der Schule entdeckt worden.
Lenz: „Die Ergebnisse der aktuellen Bohrungen liegen noch nicht vor. Die Analyse benötigt drei Wochen, wir rechnen damit bis zu den Herbstferien.“ Die Untersuchung sei etwas aufwendiger gewesen, „da gleichzeitig geprüft wurde, ob sich auf dem Schulgelände eventuell noch Kampfmittel befinden.“
Verkehrssicherungspflicht ungeklärt
Allerdings: Wie auch immer die Ergebnisse ausfallen – der Spielplatz bleibe weiterhin für die Öffentlichkeit geschlossen. „Denn die Verkehrssicherungspflicht ist nicht geklärt.“ Zwar hätte auch nach der Schließung dieses zweiten Schulstandortes der Schule an der Ruhr Ende Januar ein Spielbetrieb auf dem Gelände stattgefunden, „durch das dort immer noch wohnende Hausmeisterehepaar war allerdings auch eine gewisse Aufsicht gegeben.“
Spätestens seit Schulbeginn im August sei das ja nun nicht mehr der Fall. Ob es Alternativen gibt, wie der Verkehrssicherungspflicht genüge getan werden kann, darüber sei in der Stadt und den politischen Gremien noch nicht entschieden worden.
>> Verbreitung des Stoffes wird nachgespürt
Rund um das Gebäude des Offenen Ganztags wurden im April zwei Herde mit erhöhten Werten von Tetrachlorethen an der Oberfläche wie auch in bis zu drei Metern Tiefe ausgemacht. Daraufhin fanden Präzisionsmessungen statt. Diese Messungen gab es nun ebenfalls auf dem Spielplatz. Die Grundwasserproben sollen Erkenntnisse zur Verbreitung des Schadstoffes liefern.