Essen. Arbeiten auf dem Rechtsabbieger von der Hindenburg- auf die Kruppstraße haben begonnen. Vor über einem Jahr verlor dort eine Radlerin ihr Leben.
- Masten wurden jetzt am Fußgängerüberweg der Hindenburg-/Kruppstraße aufgestellt
- Vor über einem Jahr hat dort eine Fahrradfahrerin (53) tödliche Verletzungen erlitten
- Die Kreuzung gilt als Unfallbrennpunkt: 23 Mal krachte es dort im vergangenen Jahr
Essens gefährlichste Kreuzung schickt sich an, sicherer zu werden: Über ein Jahr nach dem Unfalltod einer Radfahrerin (53) auf dem Zebrastreifen des Rechtsabbiegers von der Hindenburgstraße auf die Kruppstraße haben die Arbeiten für die seit langem geforderte Ampelanlage begonnen. Die dafür notwendigen Masten sind am Dienstag gesetzt worden. Die Installation dürfte in wenigen Tagen abgeschlossen sein.
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In der Dreijahres-Statistik der Unfallkommission sticht die Kreuzung Hindenburg-, Krupp-, Bismarckstraße unrühmlich hervor: Mit einer Toten und drei Verletzten hat sie einen traurigen Spitzenplatz eingenommen. Allein im vergangenen Jahr krachte es dort 23 Mal. Das Geschehen auf der Fußgängerfurt des langen Rechtsabbiegers in die Kruppstraße wird von Autofahrern häufig übersehen. Die meisten achten meist mehr auf den Verkehr, der sich von links nähert, als auf die Situation direkt vor ihnen, so die Erfahrungen aus Verkehrsbeobachtungen.
Viele Verstöße und Verwarnungen
Nachdem die Polizei bei einer Überwachung des Unfallbrennpunkts viele derartige Verstöße registriert und entsprechende Verwarnungen ausgesprochen hatte, entschied sich die Unfallkommission für eine Beampelung. „Der Beschluss wurde vor der Sommerpause gefasst und wird jetzt umgesetzt“, sagte Rolf Fliß, Ratsherr der Grünen und Vorsitzender des städtischen Bauausschusses, am Dienstag: „Das ist eine gute Entscheidung. Sie war überfällig.“
Allerdings bleibt es zunächst bei der „einmaligen Installation“, so Fliß, obwohl die Fahrradverbände ADFC, EFI, VeloCityRuhr und auch die Grünen die so genannten freien Rechtsabbieger und insbesondere deren Neubau grundsätzlich ablehnen.
Warn-Fahrräder sollen für Aufmerksamkeit sorgen
An sechs weiteren stadtweit als kaum weniger gefährlich erachteten Abbiegesituationen sollen nach Ortsbegehungen künftig statt Ampeln rote Warn-Fahrräder für mehr Aufmerksamkeit sorgen. So an den Kreuzungen Steeler Straße/Hollestraße, Konrad-Adenauer-Brücke/Wuppertaler Straße und auf dem Berthold-Beitz-Boulevard.
Bis es soweit ist, müssen aber noch bürokratische Hürden genommen werden, sagt Fliß. Die Stadt mache einige Sicherheits-Auflagen für die Warn-Bikes, und „der ADFC müsse alle Risiken übernehmen: „Aber wir kriegen das hin.“