Essen. . CDU und SPD möchten mit einem Antrag den Verbrauch von Pappbechern in Essen reduzieren. Erfolgreiche Beispiele aus München und Freiburg.

  • Gemeinsamer Antrag von CDU und SPD möchte Verbrauch der Pappbecher reduzieren
  • Emnid-Studie auf Essen runtergebrochen: 80 000 gebrauchte Becher pro Tag in der Stadt
  • Andere Städte wie Freiburg oder München haben schon Initiativen gestartet

Morgens auf dem Weg zum Büro und zur Uni noch schnell einen Kaffee aus einem Pappbecher unterwegs schlürfen. Diese Lifestyle-Gewohnheit wirkt sich auf die Umwelt nicht unbedingt positiv aus. In einem gemeinsamen Antrag machen sich die Ratsfraktionen von SPD und CDU dafür stark, den Verbrauch von Einwegbechern in Essen zu reduzieren.

Im Beschlussvorschlag für den nächsten Umweltausschuss wird die Verwaltung damit beauftragt, umweltfreundliche Alternativen zu entwickeln.

Drei Milliarden Einwegbecher werden deutschlandweit pro Jahr weggeschmissen

Hintergrund der Initiative:Laut der Deutschen Umwelthilfe würden in Deutschland jährlich fast drei Milliarden Einwegbecher genutzt. In Berlin sind es nach einer Emnid-Studie täglich 460 000 Einwegbecher.

Gemessen an der Einwohnerzahl wären dies in Essen jeden Tag 80 000 gebrauchte Becher. „Häufig werden gebrauchte Einwegbecher achtlos weggeworfen und verschmutzen den öffentlichen Raum“, heißt es im SPD/CDU-Antrag.

Innerstädtisches Pfandsystem in Freiburg

Die von einer Münchener Initiative ins Leben gerufene Kampagne „Coffee-to-go-again“ setze sich für eine drastische Minderung des Einwegbecher-Verbrauchs ein. Verkaufsstellen von Coffee-to-go böten ihren Kunden an, eigene Getränkebecher zu nutzen. Die Kioske, Bäcker und Einzelhändler, die sich an der Aktion beteiligen, seien durch das einheitliche Kampagnenlogo zu erkennen.

Auch ein innerstädtisches Pfandsystem für Trinkbecher, ähnlich dem in Freiburg, sei in Essen denkbar, so die Antragsteller.

Und in Freiburg habe die Abfallwirtschaft im letzten November zusammen mit Cafébetreibern und Bäckereien den so genannten „Freiburg Cup“ entwickelt. Die Pfandgebühr für den Becher beträgt einen Euro und wird bei der Rückgabe erstattet. Die Kunden können die leeren Becher auch in vielen Geschäften in Freiburg zurückgeben.