Essen. . Die Taufe der MS „Innogy“ ist erst nächste Woche geplant. Am Montag war es aber bereits auf dem Baldeneysee zu sehen.
Aufmerksame Spaziergänger am Baldeneysee haben es vielleicht am Montag bereits vor der offiziellen Taufe gesehen: Das neue Methanol-Schiff „MS Innogy“ der Weißen Flotte Baldeneysee war erstmals auf der Ruhr unterwegs.
Die Essener können jedoch erst am Freitag, 25. August, mit dem Methanol betriebenen Schiff auf kostenlose Schnupperfahrt gehen. An diesem Tag ist zunächst 15 Uhr die offizielle Schiffstaufe geplant, die Innogy-Vorstandschef Peter Terium und Oberbürgermeister Thomas Kufen gemeinsam vornehmen werden. Anschließend dürfen die Bürger auf das Schiff.
Innogy-Chef Terium kommt zur Taufe
Der Umbau des Schiffes ist ein gemeinsames Grüne-Hauptstadt-Projekt von Innogy und der Stadt. Wobei die RWE-Tochter Innogy der Hauptsponsor ist. Die Umrüstung des Fahrgastschiffes kostete zwei Millionen Euro, wovon Innogy mit 1,3 Millionen Euro den größten Anteil beisteuerte. Der Rest des Geldes stammt aus dem kommunalen Haushalt.
Das Motorschiff, Baujahr 2006, stammt aus Ratzeburg nahe Lübeck. Die Weiße Flotte kaufte es und ließ es Anfang März an den Rhein nach Mondorf transportieren, wo es in einer Werft umgebaut wurde. Ausgerüstet ist das Schiff nun mit einem Elektromotor und einer Brennstoffzelle, die Strom aus Methanol gewinnt. Der Energieträger wiederum wird in einem zwei Mal zwei Meter großen Kraftwerk am Baldeneywehr gewonnen, in dem der Luft Kohlendioxid entzogen und mit Hilfe von Wasser und Strom zu Methanol umgewandelt wird. Auch die Brennstoffzelle produziert umweltschädliches Kohlendioxid, aber nur so viel, wie vorher der Luft entzogen wurde.
Methanol-Kraftwerk zu besichtigen
„Die Technologie ist europaweit derzeit einzigartig und das Projekt dadurch ein weiteres Beispiel der Vorreiterfunktion Essens auf dem Feld der Brennstoffzellentechnologie“, teilte die Stadt in ihrer Einladung zur Schiffstaufe mit. In dieser Saison soll die „Innogy“ die Ruhr aufwärts durch die Heisinger Ruhraue bis zur Zornigen Ameise und dann zurück schippern. Am Anleger Kupferdreh können Passagiere dann auf ein anderes Schiff der Flotte umsteigen.
Das Methanol-Kraftwerk am Baldeneysee steht auch Besuchern offen und kann donnerstags und freitags von 13 bis 18 Uhr sowie samstags und sonntags von 11 bis 16 Uhr besichtigt werden. (jgr)