Essen. . Großeinsatz der Essener Polizei beim Niederrheinpokal-Finale zwischen Rot-Weiss Essen und dem MSV Duisburg. Pyrotechnik am Bahnhof gezündet.

Wasserwerfer, Einsatzhundertschaften, groß angelegte Fahrzeugkontrollen: Die Polizei fährt beim Niederrheinpokal-Finale zwischen Rot-Weiss Essen und dem MSV Duisburg am Donnerstag (Anstoß 17 Uhr an der Hafenstraße) schweres Gerät auf. Und das offenbar nicht umsonst: Am Essener Bahnhof musste gegen 15 Uhr ein Regionalexpress geräumt werden, nachdem anreisende MSV-Fans Pyrotechnik gezündet hatten und sich der Rauch im Zug ausbreitete. 400 Menschen mussten daraufhin den Zug verlassen und umsteigen, wie Achim Berkenkötter, Sprecher der Bundespolizei mitteilte.

Auch beim Zug von mindestens 1000 RWE-Fans von Altenessen in Richtung Stadion wurden nach Angaben der Polizei etliche Pyros gezündet. Der Fanzug habe zudem kurzzeitig eine wichtige Durchgangsstraße blockiert. Ein Polizist wurde im Verlauf einer Auseinandersetzung von einer Flasche am Kopf getroffen und verletzt. Nach dem Einschreiten der Polizei sei der Zug dann aber weitgehend friedlich weitergezogen.

Polizei: „Wir differenzieren nicht nach Vereinszugehörigkeit“

Bei der Essener Polizei will man Entschlossenheit signalisieren. Es handelt sich um ein „Brisanzspiel“, erklärt Polizeisprecher Peter Elke. Für die Polizei bedeuteten einige Begegnungen zwischen den beiden Vereinen in der Vergangenheit vor allem viel Arbeit: So sorgten beispielsweise Chaoten beim Pokalderby im April 2014 für Ärger.

Beide Fanlager seien nicht gerade miteinander befreundet. In einem Brief an die Fans macht die Essener Polizei deutlich: „Wir differenzieren nicht nach Vereinszugehörigkeit, sehr wohl aber zwischen friedlichen und gewaltsuchenden beziehungsweise -tätigen Fans.“

Sonderzüge bringen MSV-Fans nach Essen

4200 Karten umfasst das Kontingent des MSV für das Niederrheinpokal-Finale. Insgesamt werden etwa 18.000 Fans im weitgehend ausverkauften Stadion sein. Die Bahn hat für die Anreise zwei Sonderzüge zur Verfügung gestellt. Sie starteten um 14.18 Uhr (S 30246) und um 14.55 Uhr (S 30250) am Duisburger Hauptbahnhof und bringen die Meidericher Fans zum S-Bahnhof Essen-Bergeborbeck. Von dort aus werden die Fans mit Evag-Bussen zum Stadion an der Hafenstraße gebracht.

Auf der Rückfahrt geht es mit Bussen vom Stadion zum Bahnhof Essen-West und dann mit zusätzlichen Zügen wieder zurück nach Duisburg. Die Abfahrtszeiten dieser Züge sind vom Spielverlauf, beispielsweise einer Verlängerung, abhängig.

Rund um die Hafenstraße kann es richtig voll werden

Mehrere Hundertschaften sind am Donnerstag im Einsatz. Sie sollen nicht nur die Fans bei der An- und Abreise mit Bus und Bahn begleiten: „Es sind auch größer angelegte Fahrzeugkontrollen im gesamten Stadtgebiet möglich“, kündigt Elke an.

Wer am Donnerstag nicht zum Spiel will, dem rät die Polizei den Bereich rund um die Hafenstraße und den Sulterkamp zu meiden. Dort wird es wohl richtig voll. Auch weil es in der Nähe Parallelveranstaltungen wie den Flohmarkt auf dem Autokino-Gelände gibt. (pg)