Essen. Zufriedene Aktionäre gab es bei der ersten Hauptversammlung der grünen RWE-Tochter Innogy. Die hohe Dividende nützt vor allem der Mutter RWE.

Der RWE-Konzern bekommt eine 680 Millionen Euro schwere Dividende von seiner jungen Tochter Innogy überwiesen. Die erste Hauptversammlung des 2016 abgespaltenen Netz-, Vertriebs- und Ökostromkonzerns genehmigte am Montag eine Ausschüttung von 1,60 Euro je Aktie oder rund 80 Prozent des bereinigten Gewinns. "Innogy hatte einen erfolgreichen Start", sagte Firmenchef Peter Terium.

Die Innogy-Mutter RWE hält noch mehr als drei Viertel der Aktien und profitiert deshalb stark von der großzügigen Ausschüttung. Der Mutterkonzern selbst hatte für 2016 wegen hoher Abschreibungen und Aufwendungen für den Atomausstieg einen Rekordverlust verbucht.

Aktionärsschützer nennt Innogy "Ausschüttungskönig"

"Ist die Dividende so hoch, weil es Innogy so gut geht oder weil es RWE so schlecht geht", fragte der Aktionärsschützer Thomas Hechtfischer auf der Hauptversammlung. Er und andere Aktionärsvertreter lobten aber grundsätzlich die Aufspaltung des Konzerns und den Börsengang von Innogy im Oktober 2016. Hechtfischer nannte Innogy einen "Ausschüttungskönig".

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In dem neu geschaffenen Unternehmen mit rund 40 000 Beschäftigten hatte RWE sein Zukunftsgeschäft mit Netzen, Vertrieb und Ökostrom gebündelt und an die Börse gebracht. Bei RWE selbst verblieben die Kohle-, Gas- und Atomkraftwerke sowie der Großhandel mit Strom.

Netto-Ergebnis soll auf über 1,2 Milliarden Euro zulegen

Innogy-Chef Terium, der zuvor an der Spitze von RWE stand, versprach für 2017 steigende Gewinne. Das bereinigte Nettoergebnis werde im laufenden Jahr um mindestens sieben Prozent auf über 1,2 Milliarden Euro zulegen, sagte Terium. Davon würden auch künftig 70 bis 80 Prozent ausgeschüttet.

Aktionärsvertreter warnten allerdings vor Risiken: Die staatlich garantierten Renditen für die Stromnetze würden künftig gekürzt, bei Wind- und Sonnenstrom werde die Konkurrenz härter, sagte Thomas Deser von Union Investment. Außerdem gab es Kritik, weil der als grün beworbene Innogy-Konzern über Beteiligungen an regionalen Unternehmen noch rund sieben Prozent seines Stroms konventionell etwa mit Gas und Kohle erzeugt. Dieser Anteil werde mittelfristig weiter reduziert, versprach Terium. (dpa)