Essen. Koch-Event der Grünen Hauptstadt: Das April-Menü im Gummersbach besticht vom Spargel bis zur Kartoffel durch frische Zutaten aus dem Ruhrgebiet.
Wenn’s um frische Zutaten für ihre Restaurantküche geht, sind Klaus und Helene Gummersbach aus Überzeugung wählerisch. „Wir kaufen gerne bei Erzeugern aus der Region“, sagt das Borbecker Gastronomenpaar – und mustert die frischen Eier vom Dümptener Bauernhof: gelegt von Hilda, Trude und dem anderen Federvieh aus dem mobilen Hühnerstall.
Chefkoch Florian Hüttel wird die ovale Pracht später für die Vorspeise des April-Kochevents „12 Monate – 12 Köche“ der Grünen Hauptstadt Essen 2017 zu einem luftig-leckeren Rührei verarbeiten. Den daumendicken weißen Spargel holen sich die Gummerbachs seit eh und je in Kirchhellen auf dem Umberg Hof, und für den saftigen Kochschinken kommt für sie nur die Metzgerei der Gebrüder Niess in Mülheim infrage.
Kartoffeln und Himbeeren von Dümptener Bauernhof
Für die Kartoffeln, die Erdbeeren wie auch die prallen Himbeeren für den perlenden Aperitif geht’s wieder zum Dümptener Hof. Der liegt nur einen Steinwurf vom „Gummersbach“ entfernt, mitten im grünen Band jenseits der Aktienstraße an der Stadtgrenze zu Mülheim.
Diplom-Agraringenieurin Christine In der Beeck-Bolten, die sich selbst als „Vollblutbäuerin“ bezeichnet, führt den 80 Hektar großen Familienhof aus dem 17. Jahrhundert mit ihrem Mann Andreas. Eine dynamische Frau, die solide Landwirtschaft geschickt mit modernen Marketingkonzepten und marktgerechten Produkten zu veredeln weiß.
„Wir produzieren aus dem Pott für den Pott“, sagt sie, als sie beim Koch-Event quasi als Zwischengang stimmungsvolle Bilder per Beamer an die Wand wirft und darin zu einem kurzweiligen Rundgang über ihren Bauernhof einlädt. Noch gedeihen die Erdbeeren im langen „Tunnel“, aber schon bald dürfen ihre Kunden die roten Früchte selber pflücken. „Unsere Kronjuwelen“, sagt die charmante Power-Bäuerin, „frischer geht’s nicht“.
Grüne Hauptstadt steht zu regionalen Produkte
Saisonal kochen und regional einkaufen – für diesen grünen kulinarischen Akkord rührt Ralph Kindel vom Grüne-Hauptstadt-Projektbüro mit dem Koch-Event „12 Monate – 12 Köche“ unermüdlich die Werbetrommel. Er schwärmt vom lebenswerten Essen (die Stadt) und von gesunder Ernährung. „Wir möchten bodenständig sein und zeigen, dass Kochen Spaß macht – erst recht, da alles vor der eigenen Haustür wächst und auch hier eingekauft werden kann.“
Gut 40 Personen haben sich zum April-Kochevent im Gummersbach eingefunden, darunter zehn Leser dieser Zeitung, die Glück beim Gewinnspiel hatten und gelost wurden.
Alte Vereinskneipe wurde umgekrempelt
Die elterliche Vereinskneipe direkt am Borbecker Schlosspark haben die Gummersbachs in ein modernes Restaurant verwandelt. Die großen Kerzenständer und die gestärkten Stoffservietten auf den runden Tischen, die professionellen Köche im Hintergrund (ein Stockwerk höher) und das kompetente Servicepersonal, dazu ein klassisches Frühlingsmenü mit Pfiff – all das wirkt sehr einladend. Und macht Lust aufs Nachkochen.
Das Rührei von Hilda, dem Huhn aus dem „Königreich Dümpten“, glänzt in dem giftgrünen Brunnenkressesüppchen und will, so ist an den drei Tafeln übereinstimmend zu hören, zuhause besonders gerne nachgekocht werden. Aber auch die Béarnaise Espuma, die Chefkoch Florian Hüttel mit dem Sahnespender warm auf den opulenten Spargelteller sprüht, stimuliert die Phantasie der Hobbyköche.
Das Rezept für die Vorspeise
Das Rezept für den Hauptgang
Das Rezept für die Nachspeise