Mülheim. . Bei Familie in der Beeck auf dem Dümptener Hof gackert’s gewaltig – nicht nur zu Ostern. Die Nachfrage nach Eiern steigt kurz vorm Fest enorm.
- Im mobilen Hühnerstall auf vier Rädern legen und arbeiten 225 Hennen und fünf Hähne auf drei Etagen
- Dass möglichst viele Eier gerade zum Osterfest gelegt werden, lässt sich kaum vorplanen
- Geschäft mit dem Eier-Verkauf lohnt sich kaum, da Haltungskosten und Pflegeaufwand hoch sind
So ein Hühnerleben im Käfig ist nicht gerade das Gelbe vom Ei. Viel besser pickt es sich da in der Dümptener Hühner-WG von Christiane in der Beeck und ihrer Familie. In einem mobilen Hühnerstall auf vier Rädern legen und arbeiten 225 Hennen und fünf Hähne auf drei Etagen. Gerade rund ums Osterfest herrscht Hochbetrieb in der wilden Wohngemeinschaft. Dabei gilt: Drängeln bringt nichts. Jede Henne legt nur so viel wie sie möchte.
„Das ist manchmal nur ein Ei am Tag, manchmal auch gar keines“, erklärt Christiane in der Beeck-Bolten, die den Dümptener Bauernhof zusammen mit ihrem Mann und den beiden Kindern betreibt. Da die Hühner noch jung sind, legen nur 70 Prozent von ihnen. In einigen Wochen werden sie alle Eier legen. „Das lässt sich nicht immer pünktlich zu Ostern timen“, weiß in der Beeck-Bolten.
In ihrem Hofladen stapeln sich die Paletten übereinander. Darunter sind S-, M- oder L-Eier – „die Größe können sich die Kunden selbst aussuchen, vorsortierte Kartons mit M-Eiern gibt es bei uns nicht“, sagt die 36-Jährige. „Schließlich sind wir kein Supermarkt.“ Dabei gilt: Jeder Kunde kann nur sechs Eier am Tag im Laden kaufen. Damit für jeden etwas übrig bleibt. Denn gerade vor Ostern steigt die Nachfrage enorm. Vor allem, weil derzeit die Regale der Supermärkte leergefegt sind. „Aufgrund der Vogelgrippe“, weiß die Bäuerin. Auch ihre Hühner mussten über zwölf Wochen im Stall bleiben. „Das haben sie aber gut überstanden.“
Mobiler Stall ist ein Anhänger
Immerhin leben die Tiere in einem mobilen Stall, der eigentlich ein Anhänger ist, den die Familie alle paar Wochen auf der Wiese vor ihrem Hof verschiebt. „Damit die Wiese nicht so leidet und die Hühner immer an unterschiedlichen Stellen scharren können.“
Christiane in der Beeck-Bolten klopft kurz an die Luke und klappt sie dann nach oben. In den weichen Dinkelspelzen liegen die begehrten Eier. „Hier ist ihre Legestelle, Hennen haben es gerne dunkel und eng.“
Im Erdgeschoss haben die Tiere Platz zum Laufen und wenn sie schlafen möchten, springen sie auf die Stangen. Über eine Holzleiter gelangen sie ins Untergeschoss, wo sie durch ein offenes Fenster nach draußen laufen können. „Am Abend, wenn es Zeit wird zum Schlafen, geht automatisch ein Licht an, so dass die Hennen zurück in den Stall laufen.“ Das Fenster schließt sich und ein Programm dimmt das Licht so weit herunter, bis das Gegacker verstummt, die Tiere wissen: „Jetzt ist Schlafenszeit.“
Ein Jahr lang leben die Hühner komfortabel
Ein Jahr lang leben sie so komfortabel, bevor sie geschlachtet und als Suppenhühner verkauft werden. „Mir ist es wichtig, jedes Tier ganz in Ruhe einzeln einzufangen, so dass es möglichst stressfrei für sie ist“, sagt Christiane in der Beeck-Bolten. „Ohnehin legen wir Wert auf schonende und nachhaltige Landwirtschaft.“ So baut die Familie auf 60 Hektar auch Kartoffeln, Getreide, Spargel oder Erdbeeren an.
Der Eierverkauf lohne dagegen kaum. Schließlich kostet das Halten der Hühner fast mehr als der Verkauf einbringt, auch der Pflegeaufwand sei ziemlich hoch. Zudem steigt die Konkurrenz durch Supermärkte oder Tankstellen-Shops, die rund um die Uhr geöffnet haben, stetig an. Dennoch: „So ein Hühnerstall gehört zum Bauernhof einfach dazu“, findet sie. „Dafür setzen wir auf das Regionale und die persönliche Beratung in unserem Hofladen – da weiß der Kunde genau, was er bekommt.“
>> Automat liefert frische Eier auf Knopfdruck
Der Hofladen hat freitags von 13 bis 18.30 Uhr und samstags von 9 bis 13 Uhr geöffnet.
Ein Verkaufsautomat liefert auf Knopfdruck 24 Stunden lang frische Eier. Dieser steht an der Beecker Hofallee/Ecke Oberheidstraße. Ein L-Ei kostet 37 Cent.
Dort steht ab Ende April/Anfang Mai auch der Verkaufswagen mit Erdbeeren und Spargel. Info: www.duemptener-bauernhof.de