Essen. . Ansturm auf die Fünf-Euro-Münze „Tropische Zone“: Auch in Essen bildete sich frühmorgens vor der Bundesbank eine lange Schlange.
- Es gibt einen Ansturm auf die neue Fünf-Euro-Münze „Tropische Zone“
- Auch in Essen bildeten sich vor der Bundesbank schon frühmorgens Schlangen
- Die Bank war gewappnet: Das Münz-Angebot reichte diesmal den ganzen Tag
Donnerstag, 8.15 Uhr vor der Bundesbankfiliale an der Moltkestraße. Rund 300 Leute haben sich in einer langen Schlange vor der Eingangstür versammelt. Obwohl die Nacht frisch war, standen die ersten schon gegen 4 Uhr morgens da. Einen solchen Andrang kennt man normalerweise, wenn Apple ein neues iPhone auf den Markt bringt, oder es bei Aldi ein Supersonderangebot gibt.
Diesmal ist es das Bundesfinanzministerium, das für einen Hype sorgt. Seit gestern ist die neue Fünf-Euro-Münze „Tropische Zone“ auf dem Markt und lässt ganz offensichtlich die Sammlerherzen höher schlagen. Die Münze hat einen durchscheinenden roten Polymerring und gehört zu einer neuen Serie „Klimazonen der Erde“. Schon im vorigen Jahr sorgte die erste Münze der Serie „Blauer Planet“ für einen ähnlichen Ansturm.
Bundesbank in Essen deckt sich mit 5000 Münzen ein
„Vor einem Jahr sind wir von dem Ansturm überrascht worden“, sagt Bundesbank-Filialleiter Gerd Wißing. Gegen 11 Uhr waren die Münzen damals in Essen schon vergriffen. Diesmal haben sich Wißing und seine Mitarbeiter vorbereitet. 5000 Münzen haben die Essener bestellt und somit deutlich mehr als 2016. „Das sollte mindestens bis 13 Uhr, wenn wir schließen, reichen. Wahrscheinlich gibt es bei uns auch am Freitag noch Münzen“, sagt er zuversichtlich am Morgen. Auch bei der Sparkasse in der Stadtmitte standen schon vor 9 Uhr die ersten Kunden vor der Tür und stürmten bei der Öffnung die Kassen-Schalter. „Die Münzen waren schon nach wenigen Minuten weg, wir hatten aber auch nicht so viele bekommen“, erklärt ein Sprecher.
Bei der Bundesbank regeln derweil zwei Mitarbeiter mit einem Walkie-Talkie den Kundenstrom. Einer von ihnen ist Frank Reinbothe. Normalerweise kümmert er sich bei der Bundesbank um die Falschgeldberatung. An diesem Morgen sorgt er dafür, dass der Verkauf der Münzen ruhig und geordnet verläuft. Er selbst hat sich wie alle 55 Mitarbeiter eine Münze gesichert. Doch auch für die Bundesbank-Mitarbeiter gab es nur ein Geldstück pro Person, betont er.
Theo Borbonus ist früh am Morgen mit seiner Frau Heide in die Moltkestraße gekommen. Er ist seit vielen Jahren Sammler von Zehn-Euro-Münzen. Was aber macht die „Tropische Zone“ so begehrt? „Sie ist in ihrer Form und Prägung einmalig“, meint er. Seine Frau Heide teilt die Sammelleidenschaft ihres Mannes nicht. Sie ist mitgekommen, damit ihr Mann sich eine zweite Münze ergattern konnte. Empört hat sie beobachtet: „Manche stellen sich sogar ein zweites oder drittes Mal an.“ So wie das ältere Ehepaar, das die Münzen für ihre drei Enkel sammeln möchte.
Vergleichsweise geringe Auflage der „Tropischen Zone“
Die Nachfrage, meint Gerd Wißing, ist auch deshalb so groß, weil die Auflage vergleichsweise klein ist. Die Münze ist in einer Gesamtauflage von 2,3 Millionen Stück erschienen. Davon entfallen 2 Millionen auf die Normalversion „Stempelglanz“, die es auch in Essen gab.
Für Sammler wie Peter Küpper reicht es nicht aus, nur eine Münze zu besitzen. „Wichtig ist, auch die verschiedenen Münzzeichen zu haben“, meint er. In Essen gibt es nur die Prägung mit „J“ für Hamburg – vier weitere gibt es. Deshalb fährt Küpper noch nach Bochum. Selbst wenn es dort auch nur „J“ gibt, will er sie später mit anderen Sammlern republikweit tauschen.
Peter Küpper wie auch Theo Borbonus haben selbstverständlich den „Blauen Planeten“ aus dem vergangenen Jahr zu Hause. In einem Jahr wird es die „Subtropische Zone“ mit einem organgefarbenen Ring geben. Dann werden beide wieder in der Moltkestraße anstehen.