Essen. . Cineasten wollen einen Kinofilm von Essener Bürgern auf die Beine stellen. Mitdrehen kann praktisch jeder, egal ob Profi oder Hobby-Filmemacher.

Bilder von Essen? Gibt es seit der Ernennung zur „Grünen Hauptstadt Europas“ mehr denn je. Sie zeigen eine Stadt mit Herz und grüner Lunge, mit Panoramaaussicht und Kameraweitblick, mit Typen und Typischem, aber auch mit allerlei Hochglanz-Ansichten. Doch wenn es nach dem Willen von „Netzwerk Film“ geht, deren Mitglieder sich einmal im Monat in der Lichtburg zum Filmemacher-Stammtisch treffen, soll der nächste Blick auf Essen mal ganz persönlich ausfallen.

„Mein Essen“ heißt denn auch das Projekt, mit dem die Initiatoren den ersten gemeinsamen Kinofilm von Essener Bürgern auf die Beine stellen wollen. Mitdrehen kann praktisch jeder, der mit Video- oder Handykamera vertraut ist und seine Sicht auf die Stadt und vor allem auf die Bürger in Szene setzen will. Bis zum Herbst dieses Jahres werden die Beiträge gesammelt und ausgewertet.

Film soll Anfang 2018 fertig sein

Anfang 2018 soll er dann fertig sein, der Film, der Essen direkt an der Basis zeigt – mit seinen Lieblingsplätzen und Lieblingsmomenten, mit seinen Vereinsheimen und Wohnzimmern, mit seinen Orten der Arbeit oder der Freizeit, aber vor allem mit seinen Menschen. Denn was das Ruhrgebiet ausmacht, das ist für Lichtburg-Chefin Marianne Menze, die das Projekt unterstützt, vor allem „der Menschenschlag“.

Möglichst viele unterschiedliche Typen, Lebenssituationen und Alltagsaugenblicke soll „Mein Essen“ einfangen. Nicht unbedingt nur schön, aber spannend. „Mein Essen“, das kann ein historisches Filmschätzchen aus Papas Mottenkiste sein, aber auch ein klickfertiges Youtube-Video.

Freie Themenwahl bei Beteiligung

Die Themenwahl ist frei: Wo schleckt man sonntags sein Lieblingseis, wo gab’s den ersten Kuss? Wo ist Essen eine cineastische Liebeserklärung wert oder wo ist es auch mal an der Zeit für Kritik?

Michael Hage von „Netzwerk Film“ hofft, dass möglichst viele Essener mitmachen und ihre Beiträge zwischen zwei und zehn Minuten einsenden. „Der Reiz liegt in den unterschiedlichen Qualitäten, sagt Hage. Und weiß, dass die Zusammenstellung am Ende harte Arbeit wird. Schließlich soll „Mein Essen“ keine holprige Aneinanderreihung privater Videofilmchen werden, sondern zu etwas ganz Neuem und Eigenem verschmelzen.

Initiatoren hoffen auf ein rundes Portrait von Essen

„Wir sammeln das Material und setzen es neu zusammen“, erklärt Erwin Wiener, einer der Initiatoren. So wie Kevin Macdonalds Youtube-Streifen „Life In A Day“ vor einigen Jahren Menschen aus aller Welt zu einem gemeinsamen Filmteam eingeschworen hat und die Schnipsel zum 90-minütigen Panorama verdichtete, könnte auch „Mein Essen“ das ganz besondere Porträt einer Stadt werden – mit ihren spannenden Menschen und ungewöhnlichen Geschichten, aber vielleicht auch mit ihren (Schmutz-)Ecken und (Stolper-)Kanten. Die Premiere in einem der Essener Filmkunsttheater ist jetzt schon garantiert.

Der Einsendeschluss für die Filmbeiträge ist der 30. September 2017. Mehr Informationen und Teilnahmebedingungen unter netzwerk-film.eu