Essen. . In gleich drei Fällen wurde die Bundespolizei am Dienstag alarmiert, um Kinder von Bahngleisen zu holen. Zahlreiche Züge hatten Verspätung.
Die Bundespolizei ist am Dienstag gleich drei Mal ausgerückt, um Kinder von Bahngleisen zu holen. Nach einem Vorfall zwischen Duisburg und Mülheim musste am Nachmittag die Strecke der S2 zwischen Bergeborbeck und Dellwig ganz gesperrt werden: Zeugen hatten nahe des Bahnhofs Dellwig mehrere Kinder in den Gleisen beobachtet.
14 Züge hatten Verspätung, teilte ein Sprecher der Bundespolizei mit. Als die Polizisten eintrafen, waren die Kinder bereits verschwunden.
Neunjährige legten Steine auf Gleise
Anders in Altenessen: In der Nähe des Bahnhofs griffen Beamte am Dienstagabend zwei Neunjährige auf. Die Kinder waren damit beschäftigt, Steine auf die Schienen zu legen: Ein gefährlicher Streich, schließlich können herumfliegende Splitter Menschen verletzen. Die Bundespolizei stellte Strafanzeige wegen gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr.
Da die Kinder noch nicht strafmündig sind, wird diese aber im Sande verlaufen. Die Eltern könnten nur zivilrechtlich haftbar gemacht werden, weiß der Polizeisprecher: „Schließlich sind der Deutschen Bahn durch die Verspätungen Kosten entstanden.“
Bundespolizei und Bahn warnen mit Videos
Sowohl die Bundespolizei als auch die Deutsche Bahn warnen mit Aufklärungsprojekten und Videos davor, Gleisanlagen als Spielplätze oder Selfie-Kulisse zu nutzen. „Die Zahl der Jugendlichen, die Selfies vor Gleisen machen, ist aus unserer Sicht zurückgegangen“, sagt Bahnsprecherin Kirsten Verbeek.
Spielende Kinder in den Gleisen gehören für die Bundespolizei allerdings noch immer zum Alltag, sagt Polizeisprecher Sven Bartmann: „Wir fahren tagtäglich zu solchen Einsätzen raus. Das liegt auch an den Trampelpfaden, die über manche Gleise führen. Wir warnen immer wieder vor der Lebensgefahr, in die man sich begibt.“