Essen. . Die Tierrechtsorganisation Peta fordert erneut die Einführung eines Hundeführerscheins, nachdem in Essen ein Hund nach einer Bissattacke starb.

Nach dem tragischen Vorfall am Rande des Schellenberger Walds in Essen, bei dem ein Chihuahua durch einen Genickbiss gestorben ist, fordert die Tierrechtsorganisation Peta erneut die Einführung eines Hundeführerscheins in Nordrhein-Westfalen.

Dieser Nachweis kann sicherstellen, dass Hundehalter sachkundig mit ihrem Tier umgehen. Zudem vermittelt das Training Kenntnisse über die Anforderungen der Hundehaltung. Bereits im Oktober 2015 hatte Peta die Forderung gestellt, als ein Rottweiler einem Kind auf einem Spielplatz in Essen-Heisingen in den Kopf gebissen hatte. Nun ist erneut ein Vorfall in Essen Auslöser für die Forderung von Peta.

Jede falsche Hundehaltung ist eine Gefahr

„Die wahre Ursache für die Beißattacke ist beim Hundehalter zu suchen – nicht beim Tier. Der Hund hätte nicht unangeleint in die Nähe der Hundegruppe gelangen dürfen“, so Dörte Röhl, Peta-Tierärztin, zu dem Vorfall im Schellenberger Wald. „Jeder Hund, der falsch gehalten und behandelt wird, kann zu einer Gefahr für Mensch und Tier werden.“

Der Hundeführerschein sieht vor, dass künftige Halter bereits vor Aufnahme eines Hundes einen Theoriekurs absolvieren, bei dem ihnen eine tiergerechte Haltung gezeigt wird. Dabei lernen sie einerseits die Kommunikation mit dem Tier. Andererseits erfahren sie, welche Bedürfnisse Hunde haben. An den theoretischen Kurs schließt sich für Halter und Hund ein verpflichtendes Praxisseminar in einer Hundeschule an.

Hundeführerschein gibt es vereinzelt schon

In Niedersachsen ist der Hundeführerschein bereits seit Juli 2013 verpflichtend. Seit Januar 2017 müssen sich neue Hundehalter Fachkenntnis aneignen. In München und Mannheim wird Besitzern des Hundeführerscheins sogar eine Zeit lang die Hundesteuer erlassen.