Essen. . Drei neue Restaurants eröffnen in den kommenden Monaten in der Essener City. Zum Teil ersetzen sie dort den klassischen Einzelhandel.
- In der Innenstadt werden in den kommenden Monaten drei neue Restaurants eröffnen
- Mit Lewenslust und Block House kommen zwei Steakhäuser, dazu das Fast-Food-Konzept Frittenwerk
- Sie ziehen zum Teil in Läden, wo bislang klassischer Einzelhandel angesiedelt war
Vor Jahren galt die Innenstadt eher als kulinarische Einöde. Doch in jüngster Zeit zieht die City immer mehr neue Gastronomie-Betriebe an. So werden in den kommenden Monaten erneut drei Restaurants an der Kettwiger Straße beziehungsweise am Kennedyplatz eröffnen und somit das Angebot in der Innenstadt erweitern.
Schon in den vergangenen zwei Jahren gab es mit Okinii, Ginyuu, Sattgrün und Burgerista eine ähnliche Gastro-Welle, die Investitionen und mehr Modernität in die City brachte. „Das zeigt, dass wir von den Unternehmen als lebendige Stadt mit einem jungen Publikum wahrgenommen werden“, sagt Dieter Groppe, Geschäftsführer der Essen Marketing GmbH (EMG).
Zwei Steak-Häuser und eine Fast-Food-Kette
Unter den drei Neuzugängen sind gleich zwei Steakhäuser: die Hamburger Kette Block House und Lewenslust aus Hildesheim. Beide Unternehmen werden sich am Kennedyplatz ansiedeln.
Hinzu kommt das Fast-Food-Konzept „Frittenwerk“, das das schon länger leerstehende Ladenlokal an der Ecke Kettwiger Straße/Porscheplatz angemietet hat. Das Düsseldorfer Unternehmen betreibt bislang drei Läden: in der Landeshauptstadt, in Köln und Aachen. Das Konzept setzt zwar auf die Schnell-Imbiss-Idee, will aber nicht die klassische Pommesbude sein. „Wir setzen auf frische und regionale Produkte. Pommes sind bei uns nicht nur Beilage sondern Hauptprodukt“, sagt Geschäftsführer Mateo Skendo. Die Nachhaltigkeit des Gastro-Konzeptes soll sich im Übrigen auch an der Fassade des prominent gelegenen Hauses wiederfinden. „Frittenwerk“ wird dort eine „grüne Wand“ mit einem hängenden Garten errichten.
EMG sorgt sich um Entwicklung in bester Lage
Dennoch sieht Groppe die Entwicklung an dieser Ecke der Innen-stadt mit gemischten Gefühlen: „Es ist bedenklich, wenn sich der Einzelhandel in dieser 1a-Lage nicht halten kann“.
Gastro-Kritiken, Restaurant- und Ausgeh-Tipps für Essen Rundweg positiv bewertet der EMG-Chef dagegen die Neuzugänge am Kennedyplatz. Diese würden die Gastronomie-Szene dort weiter bereichern. So zieht das Steakhaus Lewenslust ins ehemalige Allbau-Haus. Hinter Lewenslust steht die Gastro & Soul GmbH aus Hildesheim, die auch die Kette Café & Soul betreibt. Lewenslust gibt es bislang nur am Stammsitz in Hildesheim. Essen ist neben Frankfurt der erste Expansionsschritt. Zu seinen genauen Plänen in Essen wollte sich das Unternehmen auf Anfrage nicht äußern.
Der dritte Neuling, Block House, wird im ehemaligen Ladengeschäft des Möbelhändlers Bo-Concept im Herbst eröffnen.
Systemgastronomien auf Vormarsch
Wie bei den Ansiedlungen in der jüngeren Vergangenheit handelt es sich auch bei den neuen Restaurants allesamt um Systemgastronomien, die auf einen einheitlichen Auftritt und ein uniformiertes Angebot setzen. Dass manche die Filialisierung der Gastronomie – ähnlich wie im Einzelhandel – beklagen, kann Thorsten Hellwig, Sprecher des Hotel- und Gaststätten-Verbandes Dehoga NRW, verstehen. „Es gibt aber keine gute oder schlechte Gastronomie. Jede Form hat ihre Berechtigung. Es kommt nur darauf an, wie gut es austariert ist.“
Fakt ist aber, dass sich häufig nur noch die auf Effizienz getrimmten Systemgastronomien die hohen Mieten in den Innenstädten leisten können. Sie bringen aber auch mehr Finanzkraft mit, um moderne Gastrokonzepte zu entwickeln. „Von ihr können so auch wichtige Impulse ausgehen“, unterstreicht Hellwig.