Essen. . Gäste der Restaurant-Kette Mongo’s machen ihre Teller nicht mehr so voll. Mit weiteren Schritten wurden Speise-Abfälle um 30 Prozent reduziert.
- Mit kleinen Schritten hat das Mongo’s die Speise-Abfälle um inzwischen 30 Prozent reduziert und spart so Kosten ein
- Neben dem All-You-Can-Eat-Angebot gibt es ein Select-Angebot, bei dem die Gäste bewusster auswählen
- Die Abläufe in der Küche wurden mit verschiedenen Schritten optimiert und sorgen auch für weniger Speise-Abfälle
Bei der Essener Restaurantkette Mongo’s machten sich die Gäste ihre Teller lange so richtig voll: „All you can eat“, heißt es hier. Für einen Festpreis von 24,90 Euro dürfen die Besucher so viel essen, wie sie wollen. Oder besser, so viel essen, wie sie können. Das hat nicht immer geklappt, gut gefüllte Teller gingen zurück. In ihren deutschlandweit acht Restaurants setzen die Mongo’s-Betreiber deshalb jetzt verstärkt auf das Konzept „Weniger ist mehr“. Mit kleinen Schritten haben sie die Speise-Abfälle um 30 Prozent reduziert und damit Kosten eingespart. Außerdem werben sie bei ihren Gästen um bewussteres Essen.
„Der Grundgedanke ist ja, dass Gäste bei uns Fleisch, Gemüse und Marinaden aus unterschiedlichen Kulturen probieren. Das bleibt auch so“, erklärt Marketingleiter Dennis Heisterkamp.
„Beobachten, dass die Teller nicht mehr so voll sind“
Bis zu 80 beliebig kombinierbare, heimische bis exotische Zutaten sind im Angebot „Aber wir beobachten, dass die Teller nicht mehr so voll sind, wie sie einmal waren. Und wir haben am Ende des Tages spürbar weniger Reste und Abfälle.“
Bis es soweit war, hat es mehrerer kleiner Schritte bedurft. Neben dem All-You-Can-Eat-Festpreis von 24,90 Euro gibt es ein Select-Angebot. Bei dem zahlen die Gäste 2,49 Euro pro 100 Gramm Zutaten. Egal, ob der Besucher Meeresalgen, Paprika, Zackenbarsch oder Wasserbüffel probieren will. Die Anregung dazu kam von der Mutter des Marketingleiters. „Sie sagte, sie könne ja nicht so viel essen. Dafür seien dann 24,90 Euro dann ein stolzer Preis.“ Inzwischen nutzt jeder dritter Kunde das Select-Angebot.
Reis nicht in Kübeln, sondern in kleinen Schüsseln
„Die Gäste schauen genau hin, was sie nehmen. Und es bleibt nach dem Essen kaum was über“, hat Heisterkamp beobachtet. Das gilt auch für den Reis, der einst in Kübeln zum Gast kam und heute in kleinen Schüsseln portioniert ist und nachbestellt werden muss.
Deutlich genauer hingeschaut wird auch bei den Abläufen in der Küche. Statt einer großen Waren-Bestellung pro Woche gibt es jetzt zwei bis drei kleinere Lieferungen. „Das ist zwar teurer, aber wir müssen weniger verdorbene Lebensmittel entsorgen“, erklärt Dennis Heisterkamp. Die Mitarbeiter wurden speziell geschult, damit beim Zuschneiden von Lebensmitteln möglichst wenig Ausschuss produziert wird. Einen Teil der vorbereitenden Schneide-Arbeiten – Paprika, Zwiebeln, Möhren, Schweinefleisch – hat das Mongo’s zudem an einen externen Dienstleister abgeben.
Auch eine Ernährungsberatung
„Die können es besser. Die machen den ganzen Tag nichts anderes. Und wir können uns auf das konzentrieren, was wir gut können“: Den Gästen eine kulinarische Weltreise bereit stellen. Dazu gehört neuerdings auch eine regelmäßige Ernährungsberatung, die schon rege nachgefragt wird.