Essen. . Der vegane Supermarkt auf der Friedrich-Ebert-Straße war 2014 der erste seiner Art in Essen. Nun ist der Laden geschlossen.

  • Der Supermarkt wurde im August 2014 eröffnet, im Dezember 2016 meldete das Unternehmen Insolvenz an
  • Das Essener Geschäft sollte neu positioniert werden – allerdings ohne Erfolg
  • Seit knapp zwei Wochen ist der Laden an der Friedrich-Ebert-Straße nun geschlossen

Im August 2014 sorgte die Eröffnung von Essens erstem veganen Supermarkt „Veganz“ für Aufsehen. Nun, zweieinhalb Jahre später, ist das Kapitel schon wieder zu Ende: Der Laden in der Friedrich-Ebert-Straße, in dem es nur pflanzliche Lebensmittel zu kaufen gab, ist seit knapp zwei Wochen geschlossen. Das bestätigte eine Sprecherin der Supermarkt-Kette in Berlin. Im Geschäft arbeiteten zuletzt noch vier Beschäftigte.

Damit ist nun auch das Essener Geschäft der Insolvenz der Veganz Retail zum Opfer gefallen. Das Unternehmen hatte im Dezember vergangenen Jahres Insolvenz in Eigenregie angemeldet. Noch im Januar hieß es jedoch, dass Veganz den Markt in Essen neu aufstellen wollte. Vor allem das Sortiment von rund 6000 Artikeln sollte deutlich verkleinert werden.

Neustart in der Insolvenz nicht gelungen

Ein Neustart ist jedoch nicht gelungen. Wie die Sprecherin sagte, sei sich Veganz auch mit dem Vermieter nicht einig geworden. Offenbar ging es um eine geringere Miete, die sich die Supermarkt-Kette erhofft hatte, um Kosten zu senken. Beobachter vermuten indes auch, dass der Standort in der nördlichen City nicht der beste war. In Rüttenscheid hätte ein solches Konzept vielleicht besser funktioniert.

„Wir haben den Laden schließlich schweren Herzens geschlossen“, sagte die Sprecherin. Allerdings seien die Umsätze in den Filialen außerhalb Berlins in der jüngeren Vergangenheit um rund ein Drittel eingebrochen.

Das bedeute aber nicht, dass der vegane Trend in Deutschland zurückgehe, betonte sie. Sondern die klassischen Supermärkte würden mehr und mehr vegane Produkte anbieten. Auch Veganz beliefert mit seiner gleichlautenden Marke den Einzelhandel. „Wir haben uns also selbst kannibalisiert“, heiß es.

Weitere Veganz-Märkte bundesweit geschlossen

In Deutschland betreibt Veganz nun nur noch drei Märkte in Berlin. In einem Interview mit der „Zeit“ hatte Gründer Jan Bredack erklärt, dass die Märkte dort besser laufen. Dort kämen viele Touristen in die Läden und überhaupt sei der Zeitgeist in der Hauptstadt geprägt von einer hohen Affinität zum Thema Nachhaltigkeit.

Neben Essen schloss Veganz auch die Märkte in Frankfurt, Hamburg und Leipzig.