Essen. . Die Stadt hat probeweise die Toiletten an Essener Schulen zwei- statt einmal täglich gereinigt. Mit Erfolg: Das doppelte Putzen ist nun Standard.

  • Schon 2014 war beschlossen worden, dass Schuklos testweise zwei- statt einmal am Tag gereinigt werden
  • Zum Beginn des Schuljahres im Sommer 2016 begann die Testphase, die bis Ende des Jahres ging
  • Die Kosten von einer Million Euro pro Jahr sind bereits im Haushalt enthalten, heißt es

Essens Schultoiletten sind wesentlich sauberer geworden, seitdem sie zweimal statt nur einmal täglich gereinigt werden. Das gibt die deutliche Mehrheit der Schulen an, die zuletzt von der Verwaltung zu diesem Thema befragt wurden. Die doppelte, tägliche Reinigung ist ab sofort obligatorisch und findet nicht mehr nur testweise statt. Das kostet die Stadt rund eine Million Euro jährlich.

Bunt ist schöner, auch bei den Schultoiletten der Andreasschule in Rüttenscheid.
Bunt ist schöner, auch bei den Schultoiletten der Andreasschule in Rüttenscheid. © Ulrich von Born

Seit dem Start des Schuljahres kommen an den meisten Schulen sowohl vor- als auch nachmittags Putzkolonnen und säubern die WC-Anlagen. Auf dieses Sonderprogramm hatten sich CDU und SPD im Rat nach vielen Jahren der Diskussion verständigt. Die Forderung, dass Schulklos zweimal statt einmal täglich saubergemacht werden müssen, stammte bereits vor Jahren von der SPD und wurde aber immer wieder verworfen; nicht zuletzt mit Blick auf die zusätzlich entstehenden Kosten.

Probe-Phase ist jetzt unbegrenzt verlängert worden

Für zunächst 600 000 Euro konnte man zumindest eine Probe-Phase an knapp 200 Schulstandorten starten, die Ende des Jahres zu Ende gegangen und jetzt unbegrenzt verlängert worden ist.

„Wir werden dafür sorgen, dass aus der Probephase nun die Regel möglichst für alle Schulen wird“, hatte bereits im Februar Manfred Reimer angekündigt, der schulpolitische Sprecher der SPD. Schuldezernent Peter Renzel bestätigt mittlerweile, dass die doppelte, tägliche Reinigung jetzt Standard an Essener Schulen ist.

Unklar war, was eine zweite Reinigung überhaupt bringt

Was bringt eine zweite Reinigung? Zuvor gab es auch Debatten, ob die überhaupt sinnvoll ist – angesichts teilweise hoffnungslos veralteter Anlagen, aus denen vor allem der Geruch nicht mehr zu tilgen ist. Auch die unsachgemäße Benutzung durch Schüler wurde immer wieder thematisiert – nach dem Motto: Was bringt eine zweite Reinigung, wenn die WC-Anlagen sofort willentlich wieder verdreckt werden?

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Doch die Umfrage der Schulverwaltung unter 111 Schulen, die Ende des Jahres erfolgte, kommt zu einem überraschend deutlichen Ergebnis: 98 Schulen erklärten, die zweite Reinigung habe zu „deutlichen Verbesserungen“ geführt, nur zehn Schulen berichteten von „geringen Verbesserungen.“ Nicht wenige Schulleiter betonten, die doppelte Reinigung müsse dringend Standard werden.

Zweite tägliche Reinigung war schon 2014 beschlossen worden

Die zweite Reinigung für Schulklos war schon 2014 beschlossen worden. Lange war unklar, ob die 600.000 Euro überhaupt reichen. Das hatte zu erheblichen Verzögerungen geführt. Praktiker hatten seit Jahren erklärt, dass besonders seit der Ausbreitung der „Offenen Ganztagsbetreuung“ eine zweite Reinigung der Toiletten nötig sei.

>> NEUE TOILETTENANLAGEN FÜR ELF SCHULEN

Weiterhin beschlossen wurde bereits im Februar, dass elf Schulen im Stadtgebiet in diesem Jahr neue Toilettenanlagen bekommen. Weitere Sanierungen von WCs sollen folgen.

  • Eine Erhebung der städtischen Immobilienwirtschaft hatte vor Jahren ermittelt, dass Schulklos in Essen im Schnitt 35 Jahre alt werden. Auch das wird für den Geruch verantwortlich gemacht.