Essen. . Aktuell sind einige hundert Plätze in städtischen Flüchtlingsunterkünften in Essen nicht belegt. Das könnte sich sehr bald wieder ändern.
- Von 3516 Plätzen in Essener Asylheimen sind derzeit nur 2737 belegt
- Statt Behelfsunterkünften will die Stadt nur noch Regeleinrichtungen unterhalten
- Mit Ende des Moratoriums wird die Ankunft neuer Flüchtlinge erwartet
Aktuell gibt es in städtischen Flüchtlingsunterkünften 3516 Plätze, von denen derzeit nur 2737 belegt sind. Das liegt auch daran, dass die Bezirksregierung der Stadt seit dem 6. Februar keine neuen Flüchtlinge zugewiesen hat; das Moratorium endet aber am 31. März. Dann könnte sich die Lage rasch ändern, erklärt der Leiter des Amtes für Soziales und Wohnen Hartmut Peltz. So seien allein in den ersten fünf Wochen des Jahres 415 Asylbewerber nach Essen gekommen. Peltz ist daher sicher: „Wir brauchen das Kloster Schuir.“
Damit bekomme die Stadt zwar gleich 514 zusätzliche Plätze, gleichzeitig laufe aber der Abbau an anderer Stelle: So werden zeitnah u.a. die beiden Unterkünfte an der Kapitelwiese in Stoppenberg, die frühere Dilldorfschule an der Oslenderstraße in Kupferdreh, das Handballleistungszentrum an der Raumerstraße in Frohnhausen und ein Hotel werden aufgegeben.
390 Plätze in Asylheimen gehen verloren
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Bis Ende April gehen damit 390 Plätze verloren. Andere Einrichtungen wie die ehemalige LVR-Klinik an der Barkhovenallee in Heidhausen (239 Plätze) werden folgen. Denn nach und nach will sich die Stadt von sämtlichen Behelfsunterkünften verabschieden, so dass es schließlich nur noch Regeleinrichtungen geben werde, sagt Peltz. Also keine Provisorien mehr, sondern feste Bauten, die so ausgestattet sind, dass die Bewohner dort selbst kochen können und nicht aus Großküchen beliefert werden.
Mittelfristig wolle man sich auch von maroden Altbauten wie an der Langenberger Straße trennen, sagt Peltz. Selbst mit den 514 Plätzen im Kloster Schuir werde Essen am Jahresende demnach weniger Plätze haben als jetzt. Unter 3000 solle die Platzzahl aber nicht sinken.