Polizei: Anschlag in Essen war für Samstag geplant
•
Lesezeit: 2 Minuten
Essen. Der Polizei liegen Anschlagshinweise auf das Essener Einkaufszentrum Limbecker Platz vor. Schwerpunkt der Ermittlungen ist derzeit in Oberhausen.
Die Polizei hat nach eigener Einschätzung einen Terroranschlag am Samstag in Essen mit ihrem massiven Einsatz verhindert. Es habe ganz konkrete Hinweise gegeben, dass der Anschlag auf das Einkaufszentrum an diesem Tag habe stattfinden sollen. Wie er verübt werden sollte, dazu hat die Polizei demnach keine Erkenntnisse. Nach Informationen aus Sicherheitskreisen soll der möglicherweise geplante Anschlag einen islamistischen Hintergrund haben.
Die Polizei hatte das Einkaufszentrum am Limbecker Platz am frühen Morgen schließen lassen. Zwei Männer aus Oberhausen wurden im Zusammenhang mit dem Terroralarm vernommen.
Polizei auch im Oberhausener Centro präsent
Da auch das Einkaufszentrum Centro laut Polizei generell ein mögliches Ziel darstellt, wird die Polizei auch dort deutlich präsent sein. Die Polizei betont aber: "Momentan gibt es keine konkreten Hinweise auf einen geplanten Anschlag am Centro."
Um eine mögliche Gefährdung der Besucher auszuschließen, wurden auch alle Zugänge zum Limbecker Platz gesperrt. Besucher können weder in die Verkaufshallen, noch in die Parkgarage gelangen. Nach aktuellem Ermittlungsstand bezieht sich die Drohung ausschließlich auf das Einkaufszentrum. Dennoch haben sich auch die angrenzenden Schuhgeschäfte Deichmann und Foot Locker dazu entschieden, ihre Filialen zu schließen bzw. gar nicht erst zu öffnen.
Geplanter Terroranschlag soll mit IS in Zusammenhang stehen
In Sicherheitskreisen hieß es, der Auftrag zu dem Anschlag sei aus Syrien gekommen, von einem deutschen Kämpfer der Terrormiliz Islamischer Staat (IS). Entsprechende Informationen lagen sowohl der "Bild"-Zeitung und dem WDR als auch der Deutschen Presse-Agentur vor.
Die Polizei vernahm am Samstag zwei Männer aus Oberhausen und durchsuchte ihre Wohnungen. Nach dpa-Informationen handelt es sich bei ihnen nicht um direkt Tatverdächtige, sondern um Kontaktpersonen des Drahtziehers der mutmaßlichen Anschlagspläne. Dieser soll Mitglied der salafistischen Szene in Oberhausen und bereits länger im Visier der Behörden gewesen sein.
Limbecker Platz mit Einsatzwagen abgeriegelt
Das Einkaufzentrum war am Samstag mit Einsatzwagen und Einsatzkräften abgesperrt. Nach Angaben des Managements kommen an normalen Samstagen rund 60.000 Kunden in das Zentrum. Rund 350 Menschen kontaktierten die Beamten über das eingerichtete Bürgertelefon. "Es wird sehr rege genutzt. Die meisten Leute wollen wissen, ob das Zentrum heute noch mal öffnet und ob man sich Sorgen machen muss: Kann ich mich jetzt frei durch Essen bewegen?", sagte ein Sprecher. Er betonte, dass sich die Drohung konkret auf das Einkaufszentrum bezog. Hinweise auf andere mögliche Anschlagsziele gebe es nicht. Der Sprecher bezeichnete den Einsatz als "absolute Großlage". (red/dpa)
Sie haben vermutlich einen Ad-Blocker aktiviert. Aus diesem Grund können die Funktionen des Podcast-Players eingeschränkt sein. Bitte deaktivieren Sie den Ad-Blocker,
um den Podcast hören zu können.