Essen. . Bei McDonald’s in Essen arbeiten Oma Marlies, Mutter Beate und Tochter Sarah. Die Familientradition begann Mitte der 80er-Jahre in Rüttenscheid.

  • Drei Generationen einer Essener Familie arbeiten bei McDonalds in der Stadt.
  • „Das gab es bei uns noch nie“, staunt Marcus Prünte, der in der Region 14 Filialen hat
  • Tochter Beate war sogar mal die Vorgesetzte von Mutter Marlies

Traditionsunternehmen, die mehrere Familien-Generationen beschäftigen, gibt es in Essen einige: Wie RWE, Krupp, Hochtief oder auch Aldi. Jetzt gehört auch eine US-amerikanische Restaurantkette zu diesem Kreis: Bei McDonald’s in Essen arbeiten Oma Marlies (74), Tochter Beate (52) und Enkelin Sarah (23). „Das gab es bei uns noch nie“, staunt Marcus Prünte. Der ist seit 20 Jahren im Geschäft, hat in der Region 14 Filialen und beschäftigt 500 Mitarbeiter – darunter seine drei Damen vom Burger-Grill.

„Früher“, sagt die 74-jährige Marlies Ferlings und überlegt einen Moment, „früher war das alles noch anders.“ Seit 33 Jahren arbeitet die Frohnhauserin bei McDonald’s in Essen. 1984 stieg sie bei der Kette ein und es gab „fünf Burger und Pommes. Das war’s. Kein McDrive, keine Menüs. Kein Frühstück. Heute sieht das ja ganz anders aus.“

Start 1984 bei McDonald’s in Rüttenscheid

Als Marlies Ferlings bei McDonald’s anfing, war das Unternehmen auch nicht annähernd so präsent wie heute. „Ich kannte die gar nicht richtig“, erinnert sie sich.

Die Apothekenhelferin wollte, nachdem der Nachwuchs gekommen war, wieder in den Beruf einsteigen und landete beim damaligen McDonald’s in Rüttenscheid. Von Küche und Theke ging es aufwärts: Aus Teilzeit wurde Vollzeit, schließlich ging sie als Schichtführerin ins Management.

Inzwischen ist die 74-Jährige in Rente, arbeitet aber noch zehn Stunden pro Woche im Limbecker Platz und ist älteste Mitarbeitern bei Marcus Prünte. „Ein Golden Girl“, schwärmt der Chef. „Sie hat Stammgäste, die von ihr bedient werden wollen. Ihre liebevolle Art und ihre Ruhe kommen an.“

Die so Gelobte hört genau zu: „Langsam bin ich aber nicht. Ich nehme mir halt Zeit. Und ich habe Spaß daran, zwei oder drei Mal die Woche rauszukommen“, sagt die 74-Jährige.

Marcus Prünte.
Marcus Prünte. © Ulrich von Born

Tochter war Chefin der Mutter

Es gab eine Zeit, da arbeitete Marlies Ferlings eng mit Beate Neumann zusammen. Die war (und ist) nicht nur ihre Tochter, sondern als Schichtführerin auch ihre Vorgesetzte. „Das hat alles gut mit uns geklappt“, erinnert sich Beate Neumann an die gemeinsame Arbeits-Zeit mit der Mutter. „Da wir unterschiedliche Nachnamen haben, hat das nicht jeder gemerkt“, erklärt die 52-Jährige. „Vorteile gab es für mich eh nicht. Auch nicht beim Dienstplan“, ergänzt Mutter Marlies.

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Tochter Beate Neumann hatte eine Ausbildung als Bürokauffrau gemacht, war dann für ein Reisebus-Unternehmen tätig, ist seit 1988 bei McDonald’s und inzwischen stellvertretende Leiterin des Restaurants an der Stoppenberger Straße im Nordviertel.

„Beate Neumann und Marlies Ferlings sind beide schon lange für uns tätig. So eine Betriebszugehörigkeit ist gerade in der Gastronomie nicht selbstverständlich“, sagt Chef Marcus Prünte.

23-Jährige studiert Gesundheitsmanagement und jobbt bei McDonald's

Gastro-Kritiken, Restaurant- und Ausgeh-Tipps für EssenDer freut sich, dass die altgedienten Arbeitskräfte ihre Erfahrung und ihr Wissen an die jüngere Generation weitergeben. Manchmal innerhalb der Familie, wie an (Enkel-)Tochter Sarah.

Die arbeitet im Restaurant an der Hans-Böckler-Straße, das seit kurzem Marcus Prünte gehört. Die 23-Jährige studiert Gesundheitsmanagement und finanziert das Studium mit dem Nebenjob bei McDonald’s. Appetit aufs Unternehmen haben ihr die Mutter und die Oma gemacht.