Tausende Jecken feiern beim 145. Kupferdreher Karnevalsumzug
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Essen-Kupferdreh. . Bunt, laut, gut gelaunt: Jecken feiern ausgelassen beim 145. Karnevalsumzug in Kupferdreh mit 44 Zugteilnehmern. Polizei: „ein ruhiger Verlauf.“
Wenn sich kleine Marienkäfer, Zebras, Cowboys und Clowns auf der Kupferdreher Straße flink nach Bonbons bücken, dann ist Rosenmontag: „Kulturgut ist die Narretei, auch bei uns in Kopperdrei“ lautet das diesjährige Motto der Narren auf der Ruhrhalbinsel: Folge 145. Regie beim Umzug führt der Festausschuss Kupferdreher Karneval (FKK), Drehbuchautoren sind Gisela und Norbert Tüffers vom FKK, Drehort die Kupferdreher Straße/Ecke Hinsbecker Berg bis zum Möllneyer Ufer.
Hauptdarsteller: zahllose gut gelaunte, bunte und laute Jecken. 40 000 bis 50 000 tausend Besucher sind es, so schätzen die Veranstalter. Darunter viele Bienen, einige Erdbeeren, Engel neben Teufeln, Cowboys neben Indianern und Polizisten neben Piraten. Sie bringen sich am Straßenrand in Stellung, während manche Löwen, Einhörner und Bären sich im Fenster oder auf dem Balkon postieren.
Gisela Tüffers organisiert ihren 28. Umzug
Offizieller Zugbeginn: 16.11 Uhr. Nur wenige Minuten später starten die 44 Zugteilnehmer zu Fuß oder auf dem Wagen, nachdem Gisela Tüffers Vermutungen ausräumt, es gebe Verspätung. Erstens habe sie hier das Kommando, zweitens muss es schon wegen der herannahenden, dunklen Wolken pünklich losgehen, sagt die Zug-Chefin im bunten Kostüm und grüner Perücke („Ich bin das Ehrenmonster bei der Tanzgarde“).
Rosenmontagszug in Kupferdreh
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Es ist ihr 28. Zug, den sie organisiert, an ihrer Seite ihr Mann Norbert, Vorsitzender des Festausschusses. „Beim Karneval bin ich schon ein paar Tage länger dabei“, sagt die 70-Jährige lachend. Dann noch schnell der Konfettiregen, ein Foto mit dem Oberbürgermeister und dem Stadtprinzenpaar. Es geht los, und Gisela Tüffers nimmt neben ihrem Mann Platz im Cabrio, von wo aus sie den Jecken die Kamelle zuwerfen.
Unbestechliche, unterernährte und brave Teilnehmer
Es rollen und laufen: unter anderem die Unbestechlichen der Deile, die Cheerleader Assindia, der Fanfarenzug Burgaltendorf, Wohltun Byfang, Karnevalsgesellschaften wie die Einigkeit Blau Rot und Rot Grün, der Bürgertreff Ruhrhalbinsel, die Horster Ritter sowie der Club der Unterernährten. Zum Club der Braven wiederum zählt Sina Homski, sie ist 24 Jahre alt, „und ich feiere eben so lange Karneval“, sagt sie und schmeißt Bälle, Bonbons und Konfetti.
Es fangen: kleine Narren wie Drache Noah Joele (5), Indianerin Maja (7) und Krümelmonster Magnus (5), während Mutter oder Oma die Beute im Beutel verstauen. Im Kinderwagen liegt bei seinem ersten Umzug ein Pandabär. Hans und Anne Ostermann indes erinnern sich an mindestens 55 gemeinsame Karnevalsumzüge und auch verschiedene Kostüme – so lange sind die 70-Jährigen verheiratet. Und so lange näht Anne Ostermann schon ihre Verkleidung. Gerade war ihr Mann in Werden beim Bollerwagenumzug noch Rosenkavalier, nun stehen sie in grünen Gewändern als Paar aus dem Mittelalter in Kupferdreh.
Die Stimmung hält bis zum Schluss
Es sichern: zahlreiche Sanitäter, Sicherheitskräfte und Polizisten („ein sehr ruhiger Verlauf“), sie säumen den Weg und sperren Nebenstraßen, in denen unter anderem Lkw quer stehen.
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