Essen. Auf der NRW-Städteliste mit den höchsten Stickoxid-Belastungen hat Essen 2016 den neunten Platz belegt. Aktuell ist viel Feinstaub in der Luft.
- Essen belegt bei der Stickoxidbelastung den neunten Platz in der NRW-Städteliste
- Die Gladbecker Straße hat seit Jahresbeginn NRW-weit die zweithöchste gemessene Feinstaubbelastung
- Das Landesamt für Natur-, Umwelt- und Verbraucherschutz fordert, den Nahverkehr attraktiver zu machen
Essen zählt zu den zehn Städten in NRW mit der höchsten Stickoxidbelastung, bei denen im Vorjahr an mindestens einer Messstelle der Jahresgrenzwert von 40 Mikrogramm überschritten worden ist. Das Umweltbundesamt in Berlin hat am Dienstag die vorläufigen Jahresmittelwerte der Messstationen bekannt gegeben.
Danach rangiert Essen auf der NRW-Städteliste auf Platz 9. An der viel befahrenen Gladbecker Straße wurde 2016 ein Jahreswert von 45 Mikrogramm Stickoxide pro Kubikmeter Luft gemessen – fünf Mikrogramm mehr als erlaubt. Überhöhte Stickoxid-Konzentrationen können zu Atemwegerkrankungen führen.
In Köln ist die Luft noch schlechter als in Essen
Essen ist nach dem derzeitigen Stand der Dinge mit Leverkusen gleich. An der Gladbecker Straße ist die Situation nicht so dramatisch wie auf dem Clevischen Ring in Köln (63 Mikrogramm) oder auf der Corneliusstraße in Düsseldorf (58 Mikrogramm).
Aber: „Wo viel Verkehr ist und sich Straßenschluchten befinden, werden auch in Essen die Grenzwerte überschritten“, befürchtet die Sprecherin des Landesamtes für Natur-, Umwelt- und Verbraucherschutz (LANUV), Birgit Kaiser de Garcia.
Die endgültigen Ergebnisse aller Essener Messstationen erwartet sie im März. Der Trend sei eindeutig. Trotz leichter Verbesserungen ist es nicht gelungen, die Stickoxid-Grenzwerte auf das erlaubte Maß zu reduzieren.
Zu viel Feinstaub auf der Gladbecker Straße in Essen
Die krebserregenden Feinstaub-Grenzwerte sind laut Angaben des Umweltbundesamtes auch im vergangenen Jahr in Essen unterschritten worden. Diesen Erfolg führt das LANUV auf die Umweltzone zurück. Seit dort und in den Nachbarstädten die grüne Vignette gilt, wurden die zulässigen Feinstaubwerte eingehalten.
Ob das in diesem Jahr auch so sein wird, will das LANUV nicht prognostizieren. Denn: Die seit Wochen anhaltende Inversionswetterlage mit austauscharmer Luft hat dazu geführt, dass an der Gladbecker Straße schon an zehn Tagen der Grenzwert von 50 Mikrogramm überschritten wurde. Toleriert werden aber nur 35 Tage im gesamten Jahr.
Essen braucht einen noch besseren Nahverkehr
Die Gladbecker Straße hat seit Jahresbeginn die zweithöchste Feinstaubbelastung NRW-weit. „Daran ist nicht das Wetter schuld“, so Birgit Kaiser de Garcia. Das Wetter habe nur eine Anreicherung des Feinstaubes bewirkt.
Was tun? Kaiser de Garcia wirbt für E-Autos und mehr Ladestationen. Und: Der öffentliche Nahverkehr müsse attraktiver werden. „Da ist noch Luft nach oben.“