Essen. . Ausgerechnet der Bau eines Radweges entlang eines Chemiewerks macht eine Umweltverträglichkeitsprüfung notwendig. Ein Kommentar.
Eins der wichtigsten Verkehrsprojekte der Stadt, der Region, ja sogar: des Landes – es droht, wegen akuten Behörden-Irrsinns im Stadium des Provisoriums steckenzubleiben. Man muss es sich auf der Zunge zergehen lassen: Ausgerechnet der Bau eines Radweges entlang eines Chemiewerks macht eine Umweltverträglichkeitsprüfung notwendig. Früher donnerten über die Trasse der Rheinischen Bahn tonnenschwere Güterzüge.
Peinlich für eine „Grüne Hauptstadt“
Wer auch immer mit den neu verschärften Umweltgesetzen geschützt werden soll: Die verfahrene Lage rund um den RS 1 auf Essener Stadtgebiet ist den Bürgern nicht zu vermitteln und obendrein peinlich für eine „Grüne Hauptstadt“.
Auch Stadtverwaltung und Kommunalpolitik müssen sich dazu kritische Fragen gefallen lassen: Warum wird eigentlich erst jetzt über den Bahndamm hinter dem Viehofer Platz diskutiert? Warum hat die Politik erst im November beschlossen, die Verwaltung möge prüfen, wie das Quartier dort zu entwickeln sei – und zwar ohne Bahndamm? Wo doch über diesen die Fortführung des Radschnellweges laufen sollte.
Die „Grüne Hauptstadt“ ist noch keinen Monat alt und hat bereits einen irreparablen Image-Schaden erlitten.