Essen. . Der Radschnellweg, der vorerst nicht weitergebaut werden kann, ist Landes-Sache, betont Oberbürgermeister Kufen. Was die Stadt trotzdem tun will.
- Zuständige Behörde für den Weiterbau des Radschnellwegs ist der Landesbetrieb „Straßen NRW“
- Oberbürgermeister Kufen betont: „Alle Beteiligten in Essen wollen den Erfolg des Radschnellwegs“
- Stadt will auf Landes- und Bundespolitiker einwirken, damit der RS1 trotzdem schnell kommt
Nach dem vorläufigen Baustopp für den Radschnellweg RS 1 hat Oberbürgermeister Thomas Kufen betont, dass die Kommune das Radweg-Vorzeigeprojekt nur sehr begrenzt steuern könne.
Wie am Donnerstag berichtet, verhindern unter anderem zuletzt verschärfte Bundes-Umweltgesetze, dass der RS 1, wir ursprünglich geplant, in diesem Jahr vom Univiertel bis nach Bochum weitergebaut werden kann. Aufwändige Prüf- und Planverfahren sind nötig geworden. Sie starten in 2018 und werden nach bisherigem Stand etwa zwei Jahre dauern. Das liegt an der unmittelbaren Nähe der geplanten Trasse zum Gelände der Chemiefirma Evonik (Goldschmidt) im Ostviertel.
Nähe der geplanten Trasse zu Evonik ist das Problem
„Die Stadt erwartet, dass der Landesbetrieb ,Straßen NRW’ als zuständige Behörde auf den Bundesgesetzgeber einwirkt, damit das Projekt RS 1 so schnell wie möglich realisiert werden kann“, erklärte die Stadtverwaltung in einer Stellungnahme am Donnerstagnachmittag. Gleichzeitig würden für die Zeit bis zur Fertigstellung alternative Routen geprüft. Kufen: „Wir in Essen wollen den Erfolg des Radschnellwegs Ruhr. Er soll so schnell wie möglich das Ruhrgebiet verbinden.“ Stadtdirektor Hans-Jürgen Best ergänzt: „Alle sind sich einig, dass der Radschnellweg kommen muss.“
Stadtdirektor: „Alle sind sich einig, dass der RS1 kommen muss“
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Doch nicht nur verschärfte Umweltgesetze verzögern den Weiterbau – unklar ist, wie viel vom alten Damm der Trasse „Rheinische Bahn“ hinterm Viehofer Platz übrig gelassen werden muss, damit dort der künftige RS 1 verlaufen kann. Stadtplaner denken über einen Abriss des Damms nach, um städtebaulich neue Perspektiven für das Eltingviertel zu erschließen. Zwischenergebnisse einer Studie werden in der kommenden Woche vorgestellt. Planungsamtsleiter Ronald Graf nennt es einen „unglücklichen zeitlichen Verlauf“, dass städteplanerische Vorhaben im Nordviertel mit Weiterbau-Plänen des Radschnellwegs kollidieren.
Stadtplaner-Visionen kollidieren mit Radweg-Plänen
Radverbände fordern den Erhalt des Bahndamms und der Brücken, die noch vorhanden sind. Die Grünen fordern das Land jetzt auf, zumindest jene Teilstücke des RS1 weiterzuplanen, die nicht unter verschärfte Gesetze fallen. Die SPD mahnt, der RS1 dürfe nicht an Priorität verlieren, Linke fordert schnelle Beratung mit dem Land.
Die Radverbände demonstrieren am Samstag, 28. Januar, 11.55 Uhr, am Viehofer Platz.