Essen-Frohnhausen. . Kinder haben die Lämmer auf der Jugendfarm in Altenessen großgezogen. Jetzt sind zwei Tiere offensichtlich von Unbekannten gestohlen worden.

Die Jugendfarm an der Kuhlhoffstraße, eine Einrichtung der Essener Jugendhilfe, ist über Altenessen hinaus dafür bekannt, dass sie Stadtkindern das Leben mit Tieren „live“ ermöglicht. Neben Ziegen, Pfauen, Schweinen, Hühnern, Gänsen, Eseln und Pferden gehörten auch die drei Kamerunschafmix-Lämmchen „Maja“, „Nala“ und „Nele“ dazu, die die Farm im Sommer von einem Schäfer bekommen hatte. „Gehörten“ deshalb, weil „Maja“ und „Nala“ verschwunden sind. „Das muss Sonntagnacht passiert sein, als die Tiere in ihrem Gehege übernachtet haben“, vermutet Sabrina Holtbecker, Sozialarbeiterin der Jugendhilfe und Tierpädagogin. Dass sie gestohlen wurden, steht deshalb fest, weil die Schaf-Teenager allein den Zaun des Geheges nicht überwinden können.

Tani Capitain, bei der Jugendhilfe für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig, findet den Diebstahl an sich schon verwerflich. „Erschwerend kommt aber noch hinzu, dass Kinder die Patenschaften für die Lämmer übernommen haben und sie mit der Flasche groß gezogen haben.“

Einträge auf Facebook frustrieren

Der Eintrag auf der Facebook-Seite der Jugendfarm wurde tausende Mal gelesen. Bei den Kommentaren wurden oft Flüchtlinge als mögliche Täter ausgemacht. „Es war nicht unsere Absicht, Flüchtlinge zu verteufeln. Wir wollten nur darauf aufmerksam machen und andere Besitzer vielleicht dazu bewegen, ihre Tiere besser zu schützen“, sagt Sabrina Holtbecker.

„Sich über den Diebstahl zu empören und das in Facebook zu posten, ist berechtigt. Es ist aber frustrierend, mitzuerleben, was daraus im Netz gemacht wird. Flüchtlinge und Ausländer pauschal zu verurteilen, ist eine Reaktion, die völlig fehl am Platze ist“, stellt Tani Capitain klar.

Hoffnung sinkt Tag für Tag

Natürlich schwang auch die Hoffnung mit, die beiden Tiere wiederzubekommen. Dazu erstattete die Jugendfarm auch Anzeige bei der Polizei. Die Hoffnung von Sabrina Holtbecker und ihren Kollegen sinkt allerdings mit jedem Tag.

„Ich wünsche mir, dass jemand meint, die Tiere seien auf seiner Wiese besser aufgehoben als bei uns“, sagt die Tierpädagogin. Ein schlimmeres Schicksal will sie gar nicht aussprechen.

Noch hat die Jugendfarm die Hoffnung nicht aufgegeben, die Tiere wiederzubekommen.

>> Nicht der erste Schaf-Klau des Jahres

Der Fall der Jugendfarm ist nicht der erste seiner Art in diesem Jahr. Im März wurden von einer Weide in Stoppenberg fünf Kamerunschafe gestohlen.

Ebenfalls im März wurden einer Essenerin, die an der Stadtgrenze Gelsenkirchen/Essen einen Stall hat, ein Mutterschaf gestohlen.