Essen. . Der Eigentümer des DB-Hochhauses hat sich jetzt doch für einen Abriss und Neubau entschieden. Das Ende einer langen Hängepartie.
- Eigentümer Aurelis hat sich nach langem Hin und Her nun doch für den Abriss entschieden
- An die gleiche Stelle soll ein neuer Büroturm gesetzt werden, der etwas höher wird
- Der Abriss des Hochhauses soll im April nächsten Jahres beginnen
Nun rollen also doch die Bagger an: Das seit Jahren leerstehende DB-Hochhaus an der Nordseite des Hauptbahnhofes wird abgerissen. Das bestätigte Olaf Geist, Leiter der Region West bei der Aurelis Real Estate, der die Immobilie gehört. „Wir haben einen Abbruch-Antrag gestellt“, sagte er. Nach Informationen dieser Zeitung ist dieser auch schon genehmigt.
Gleichzeitig hat die Aurelis einen Antrag für den Bau eines neuen Hochhauses an fast gleicher Stelle eingereicht. Geist wollte über die konkreten Baupläne noch nichts verraten. Bekannt ist nur, dass die Aurelis ein 51 Meter hohes Büro-Haus plant, das etwas höher sein wird als das jetzige, das etwa 40 Meter misst.
Mit der Entscheidung geht es nun auch endlich an dieser Seite des Bahnhofes voran. Bislang bietet das Bahnhofsumfeld dort keinen rühmlichen Eindruck. Der letzte Mieter, die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft, musste im Januar 2012 ausziehen, nachdem Mängel beim Brandschutz festgestellt worden waren. Seither steht das prominent gelegene Gebäude leer.
Abriss wird Bahnverkehr behindern
Mit dem Abriss soll im April kommenden Jahres begonnen werden. Der Zeitpunkt ist von der Deutschen Bahn vorgegeben, denn während der Arbeiten direkt neben den Gleisen wird es zu Behinderungen im Bahnverkehr kommen.
Ursprünglich wollte Aurelis das Hochhaus, das aus den 1960er Jahren stammt, kernsanieren. Doch wirtschaftliche und technische Prüfungen hätten zu dem Ergebnis geführt, dass ein Abriss und der Neubau die bessere Lösung sind, sagte Geist.
Zur Entscheidung hat aber auch eine Einigung mit der Deutschen Bahn beigetragen. Aurelis schloss mit der Bahn nach langem Hin und Her nun eine nachbarrechtliche Vereinbarung ab, die den Abriss erst möglich macht. Die Deutsche Bahn hat selbst Interesse daran, dass das neue Hochhaus künftig etwas weiter von den Gleisen entfernt stehen wird. Das jetzige nämlich befindet sich nach heutigen Bestimmungen im Sicherheitsbereich des Bahnverkehrs.
Belastetes Klima zwischen Bahn und Aurelis
Für die modernen Büroflächen, die dann in der unmittelbaren Bahnhofsnachbarschaft entstehen werden, gibt es offenbar schon Interessenten. „Wir sind in konstruktiven Gesprächen“, meinte Geist. Generell mache er sich um die Vermarktung keine Sorgen. „Der Essener Büromarkt ist ein sehr interessanter Markt“, unterstrich er. Ob Aurelis neben Büros auch frühere Hotelpläne an diesem Standort weiter verfolgt, ist nicht bekannt.
Mit dem Abriss und dem Neubau des Hochhauses werden nun zumindest ein Stück weit die Pläne umgesetzt, die schon die Deutsche Bahn einst an dieser Stelle hatte. Sie wollte das alte DB-Hochhaus abreißen und den Neubau mit einem weiteren Bürobau an der Nordseite des Bahnhofs verbinden. Dies rief jedoch in der Politik und der Stadtverwaltung Widerstand hervor.
Und ausgerechnet auch die Aurelis war der Bahn damals in die Parade gefahren und hatte den Abriss des Hochhauses abgelehnt. Ein Vorgehen, dass das Verhältnis beider anschließend belastete. Um so wichtiger, dass sich beide Seiten nun einigen konnten und der städtebauliche Stillstand dort nun Geschichte scheint.