Essen-Rüttenscheid. . Am Landgericht und am S-Bahnhof Steele sollen die ersten zentralen Orte entstehen, an denen Nah- und Radverkehr sowie Carsharing vereint werden.

  • Mit zwei Pilotstandorten will die Essener Verkehrs AG ab dem kommenden Jahr sogenannte Mobilstationen testen
  • Am S-Bahnhof in Steele und am Rüttenscheider Landgericht werden Carsharing- und Radstellplätze errichtet
  • Damit will die Evag einen Beitrag zur Grünen Hauptstadt leisten

An sogenannten Mobilstationen möchte die Essener Verkehrs AG (Evag) künftig viele alternative Fortbewegungsmittel zum eigenen Auto an einem Ort bündeln: Die Pilotstandorte sollen im kommenden Frühjahr an der gerade erst sanierten Haltestelle Landgericht sowie am S-Bahnhof in Steele realisiert werden.

Drei Carsharing-Stellplätze, eine Ladesäule für Elektrofahrzeuge, überdachte Fahrradständer und eine Mietradstation von „Metropolrad Ruhr“ sollen so an der Zweigertstraße eng an das Nahverkehrsnetz der Evag angebunden werden. „Wir möchten damit zum einen die Grüne Hauptstadt unterstützen. Zum anderen wollen wir das Mobilitätsangebot für unsere Kunden verbessern“, erklärt Georg Grindau, Leiter Mobilitätsmanagement bei der Evag.

Ladesäule für Elektrofahrzeuge

So sieht der erste Entwurf für die Mobilstation am Landgericht aus, die neben dem Haltepunkt noch Rad- und Carsharing-Stellplätze anbietet.
So sieht der erste Entwurf für die Mobilstation am Landgericht aus, die neben dem Haltepunkt noch Rad- und Carsharing-Stellplätze anbietet. © OH

Durch die Umbauarbeiten an der Zweigertstraße würde kein Parkraum vernichtet, beruhigt Grindau im Vorfeld: „Wir nutzen für die Mobilstation ausschließlich die Freifläche, die durch den Umbau der Haltestelle entstanden ist und greifen dafür nicht in andere Räume ein.“ Die genauen Kosten für die beiden Standorte kann Grindau noch nicht enger eingrenzen. „Die Finanzierung hängt zurzeit noch von dem Klimaschutzförderprogramm ab, aus dem wir uns einen Zuschuss versprechen. Insgesamt werden sich die Kosten auf einen kleineren, sechsstelligen Betrag belaufen.“

Aus Sicht von Georg Grindau eine sinnvolle Investition: Schließlich rückten umweltfreundliche Fortbewegungsmöglichkeiten so stärker in den Fokus: „Wir arbeiten schon länger auf diese Stationen hin und wollen mit den beiden unterschiedlichen Punkten nun zunächst schauen, wie die Stadt auf dieses Thema reagiert und wie gut die Mobilstationen angenommen werden. Wir fangen klein an, wollen aber weiter wachsen“, sagt Grindau. Perspektivisch soll ein ganzes Netz von Mobilstationen an den Hauptverkehrsachen über die ganze Stadt verteilt werden. Voraussetzung sei dabei die Barrierefreiheit der Haltestellen sowie die Verfügbarkeit von Taxi-Haltepunkten, die ebenfalls wichtiger Bestandteil seien.

Bezirksvertretung einstimmig für Umsetzung der Pläne

Bei der Vorstellung der Pläne in der Bezirksvertretung II stieß Georg Grindau auf einstimmige Zustimmung. Die von einigen Politikern nachgefragten Fahrradboxen, wie sie etwa am Bahnhof Süd aufgestellt wurden, seien am Landgericht zwar nicht in Planung. Stattdessen sind überdachte Abstell-Möglichkeiten für Fahrradfahrer geplant.

Aller Voraussicht nach im kommenden Frühjahr/Sommer sollen die Umbau-Arbeiten in Rüttenscheid und Steele starten. Grindau: „Wir möchten die Mobilstationen gerne als Grüne Hauptstadt anbieten. Das ist ein wichtiges, wegweisendes Signal.“