Essen. . Wohnen auf Zeit in der City: Die ehemalige Dresdner Bank in der Lindenallee wird zu einem Apartment-Haus umgebaut. Zielgruppe sind Geschäftsleute.

  • Vier Jahre schon steht das prominente Gebäude in der City leer
  • Nun hat es eine Münchner Firma gekauft und will dort 140 Apartments schaffen
  • Geschäftsleute sollen die Mini-Wohnungen für kurze Zeit mieten können

In das ehemalige Bürogebäude der Dresdner Bank in der Innenstadt zieht wieder Leben ein. Die Cayros Capital Partners GmbH aus München hat die Immobilie an der Lindenallee 4 gekauft und will sie zu einem Apartments-Haus entwickeln. Das teilte das Unternehmen jetzt mit.

Das zehngeschossige Gebäude, prominent zwischen Kaufhof und dem Bekleidungshaus „Ansons“ gelegen, steht seit vier Jahren leer. Im vergangenen Jahr zogen im Erdgeschoss bereits zwei neue Systemgastronomien ein. Nun sollen die Obergeschosse vollständig entkernt und umgebaut werden. Auch die Fassade des 1966 erbauten Hauses erhält ein modernes Aussehen.

Insgesamt investiert der neue Eigentümer nach eigenen Angaben rund 15 Millionen Euro. Baubeginn soll noch in diesem Jahr sein. Die Fertigstellung ist für das Frühjahr 2018 geplant.

140 Wohneinheiten geplant

Cayros setzt dabei auf den neuen Trend „Mikrowohnen mit Komfort“. Die rund 140 Apartments sollen zwischen 18 und 35 Quadratmeter groß und komplett möbliert sein. Hinzu kommen Dienstleistungen wie ein Concierge- oder Wäsche-Service. Auch über ein Fitness-Angebot werde nachgedacht, heißt es.

Bislang hat Cayros ähnliche Konzepte in München und Hamburg umgesetzt. „Die Nachfrage nach Apartments mit Service wächst ständig. Am Standort Essen im Besonderen aufgrund der zentralen Lage inmitten der Rhein-Ruhr-Region, wo zahlreiche Großkonzerne sowie mittelständische Unternehmen angesiedelt sind“, sagte Daniel von der Schulenburg, geschäftsführender Gesellschafter von Cayros.

Ähnliches Projekt geplant

Die Micro-Wohnungen in der Lindenallee sollen vor allem an Geschäftsleute vermietet werden, die vorübergehend im Ruhrgebiet tätig sind und die während dieser Zeit nicht monatelang im Hotel leben wollen. „Unser Angebot richtet sich an Mitarbeiter aus mittelständischen Unternehmen oder Konzernen die vorübergehend sechs bis zwölf Monate berufsbedingt vor Ort sind. Dies können aber auch Dienstleister und Pendler sein“, unterstrich eine Sprecherin von Cayros.

Das Unternehmen setzt dabei vor allem auf die zentrale Lage der Immobilie, die nur einen Steinwurf vom Hauptbahnhof entfernt liegt. Die Apartments wiederum könnten zur Belebung der Innenstadt gerade in den Abendstunden beitragen.

Ein ähnliches Projekt ist an der Stelle der ehemaligen AOK-Zentrale an der Jägerstraße im Westviertel geplant. Dort will das Aalener Unternehmen i-live ein Apartment-Haus mit 320 Mini-Wohneinheiten errichten. Das AOK-Haus sollte allerdings längst abgerissen sein und die Bauarbeiten laufen. Doch das Vorhaben ist auf der Liste des Unternehmen nach hintengerückt, bestätigte gestern eine Sprecherin. Andere Standorte seien schneller zu entwickeln als Essen und seien daher vorgezogen worden. Einen neuen Zeitplan für Essen gebe es noch nicht.