Essen-Fulerum. . Die Gedenktafel auf der Humboldtstraße in Fulerum, die an die Außenstelle des KZ Buchenwald erinnert, ist bei einem Unfall schwer beschädigt worden.
Bei einem Verkehrsunfall auf der Humboldtstraße in Fulerum ist die Gedenktafel beschädigt worden, die an die Außenstelle des Konzentrationslagers Buchenwald erinnert. Das hat die Polizei bestätigt, die einen politisch motivierten Hintergrund damit ausschloss. Anwohner Bruno Neumann hatte die Stadt auf die völlig verbogene Tafel aufmerksam gemacht.
Die Stadt Essen hatte das Denkmal 1989 an der Ecke Regenbogenweg aufstellen lassen, um an das Schicksal von 520 jungen jüdischen Frauen zu erinnern, die dort gegen Ende des Zweiten Weltkriegs in Baracken unter unmenschlichen Bedingungen untergebracht worden waren. Die Frauen wurden im Kruppschen Walzwerk II und in der Elektrodenwerkstatt an der Helenenstraße eingesetzt, wo sie körperliche Schwerstarbeit leisten mussten.
Nachbar hofft auf rasche Instandsetzung des Denkmals
Nachdem bei einem Luftangriff 1944 auch das Lager getroffen wurde, verschlechterten sich die ohnehin grausamen Bedingungen umso mehr. Viele Frauen wurden damals von den SS-Aufsehern misshandelt und geschlagen. Nachdem das Lager im März 1945 aufgelöst werden musste, wurden die Frauen zunächst in das KZ Buchenwald und später nach Bergen-Belsen transportiert, was die meisten von ihnen nicht überlebten.
Nachbar Bruno Neumann hofft nun, dass die Gedenktafel rasch wieder aufgebaut wird: „Im Gedenken an die Opfer sollte das Denkmal schnell wieder hergerichtet werden.“ Die Stadt will sich in der nächsten Woche zum weiteren Vorgehen äußern.