Duisburg/Essen. . Das Studierendenwerk, das die Mensen und Caféterien betreibt, musste allein in diesem Jahr 1000 Tassen nachbestellen. Wie man jetzt dagegensteuert.

  • Hinweisschilder und eine neue Pfand-Regelung sollen helfen
  • Für eine Tasse zahlt der Mensa-Betreiber 70 Cent im Einkauf, für einen Pasta-Teller drei Euro
  • Kauf-Tassen des Studierendenwerks will kaum jemand kaufen

In den Gastronomie-Betrieben der Universität Duisburg-Essen werden Tassen, Teller und das Besteck knapp. Mit einem Videoschnipsel, verbreitet über das Netzwerk „Facebook“, wendet sich das Studierendenwerk jetzt an sein Publikum. Unter dem Motto „Geschirr-Schwund“ sieht man im Kurzfilm einen Studenten, der eine leere Geschirr-Schublade aufreißt, darin liegt ein Post-it-Zettel mit der Aufschrift: „Hat jemand mein Geschirr gesehen?“

Tatsächlich ist die Lage ernst: In den Caféterien gibt es Warnschilder, die die Gäste dringlich dazu aufrufen, die Teller, Tassen und das Besteck wieder zurückzugeben und nicht mitzunehmen. Der Diebstahl, so steht zu lesen, verursache „großen Schaden“.

Tassen, Teller und Tabletts nachbestellt

„Allein im laufenden Kalenderjahr haben wir bereits 1000 Tassen nachbestellt“, berichtet Johanne Peito, Sprecherin des Studierendenwerks. Außerdem 300 bis 400 Mensa-Teller sowie 500 graue Kunststoff-Tabletts – selbst die sind offenbar begehrt. „Für eine schlichte, weiße Tasse zahlen wir im Einkauf 70 Cent“, berichtet Johanne Peito. Heißt also: Allein nur für die Ersatzbeschaffung von Tassen musste der Mensa-Betreiber 700 Euro ausgeben. Hinzu kommen Teller; am teuersten seien die tiefen Pasta-Teller, sie kosten drei Euro pro Stück im Einkauf. Material der Tassen ist übrigens das stoßfeste „Arcopal“, das, genau genommen, kein Porzellan ist, sondern gehärtetes Glas.

Die Übeltäter, die Tassen und Teller mitnehmen, seien keineswegs nur Studenten, sondern auch Mitarbeiter der Hochschule: „Regelmäßig, sofern es die Zeit zulässt, klopfen unsere Mitarbeiter in den Büros an und fragen, ob Tassen mitgenommen wurden“, berichtet Johanne Peito. Auch draußen, vor den Caféterien, würden die Mitarbeiter regelmäßig fündig. In Stoßzeiten müssten sie regelmäßig abgestellte Tassen und Teller einsammeln, damit genug frisches Porzellan für die Gäste griffbereit steht.

„Campus-Becher“ mit Gutschein kostet vier Euro

Eine Tasse Kaffee in einer der Caféterien kostet einen Euro, wenn man die schlichte, weiße Tasse des Studierendenwerks benutzt. Wer einen eigenen Becher mitbringt, zahlt nur 90 Cent. Am teuersten ist die „to go“-Variante: Kaffee im Pappbecher kostet 1,20 Euro – und ist trotzdem beliebt bei Studenten, auch wenn die damit gar nicht die Räumlichkeiten verlassen.

Dabei gibt es extra den „Campus-Becher“ zu kaufen – für vier Euro inklusive einem Getränke-Gutschein gibt es eine farbenfroh bedruckte Tasse. Doch das nützt bislang offenbar wenig: Gegen den Tassen-Klau erhebt das Studierendenwerk jetzt erstmals eine Pfandgebühr für Tassen – bescheidene 20 Cent. Mal sehen, was das bringt . . .

Mensa Essen: 1,8 Millionen Euro Ertrag 2015

Das Studierendenwerk der Uni Duisburg-Essen betreibt auf dem Essener Hochschul-Campus die Hauptmensa, den größten ihrer Gastronomiebetriebe, sowie die Caféterien „Café Giallo“ („gelbe Caféteria“) und „Café Rosso“ („rote Caféteria“).

Die Zentralmensa in Essen brachte laut Geschäftsbericht im Jahr 2015 einen Ertrag von rund 1,8 Millionen Euro, die beiden Caféterien auf dem Campus
790 000 Euro (gelbe Caféteria) bzw. 709 000 Euro (rote Caféteria).