Essen. . Für 25 Millionen Euro war vor einem Jahr ein Gebäude am Nordrand des Uni-Campus’ entstanden, das zunächst als Ausweichquartier diente.
- Bildungswissenschaften sind aus den Cinemaxx-Türmen in ihr neues Domizil „S06“ gezogen
- Zahl der Studierenden an der Hochschule ist in acht Jahren von 31 000 auf 42 000 gestiegen
- Räume in den Weststadt-Türmen bleiben in Uni-Hand – denn der Raumbedarf wächst immer weiter
Die Uni Duisburg-Essen ist um einen ansehnlichen Neubau reicher: Ein 25 Millionen teures Lehr- und Lerngebäude an der Nordseite des Campus’ ist jetzt offiziell eingeweiht worden. Dort sind die Bildungswissenschaften eingezogen. Sie ist allein mit mehr als 8000 Lehramts-Studenten eine der größten Fakultäten der gesamten Hochschule.
Die Bauarbeiten für das Gebäude „S06“, so die hochschulinterne Hausbezeichnung, waren im April 2013 gestartet. Ein Jahr später wurde Richtfeste gefeiert, ein weiteres Jahr später zogen die ersten ein. Es war bis zuletzt als „Rotationsgebäude“ errichtet worden – als Ausweichquartier für jene Uni-Abteilungen, deren Domizile saniert werden. Und so wurde „S06“ in seiner noch jungen Bestandszeit bereits von der Abteilung Prüfungswesen, dem Akademischen Auslandsamt und den „Inneren Diensten“ der Uni-Verwaltung belegt.
Seit dem Februar 2016 zogen nun die Bildungswissenschaften ein, die mehrheitlich seit Herbst 2009 in den Weststadt-Türmen zu Hause waren: Das sind die rosafarbenen, sechseckigen Hochhäuser am Cinemaxx, Berliner Platz. „Die Räume in den Weststadt-Türmen werden auch weiterhin von der Universität gemietet bleiben, der Raumbedarf wird nicht weniger“, erklärte Uni-Rektor Ulrich Radtke. In seiner offiziellen Eröffnungsrede, zu der auch NRW-Wissenschaftsministerin Svenja Schulze erschienen war, betonte Radtke den signifikanten Anstieg der Zahl von Studierenden an der Uni Duisburg-Essen: Im Jahr 2008, als Radtke antritt, waren es noch etwas mehr als 30.000 in Duisburg und Essen; heute liegt dieser Wert bei etwa 42.000.
Die Uni ist nur Mieter
Baulicher Ausdruck dieses enormen Wachstums sind die Neubauten, die zuletzt rund um den Campus entstanden sind: Das eindrucksvolle Hörsaalzentrum am Rand der Siedlung „Universitätsviertel“, Nähe Rheinischer Platz, oder die neue Sporthalle für die Bewegungswissenschaften an der Gladbecker Straße – und jetzt eben der Neubau „S06“, für den ein klangvollerer Name womöglich noch gesucht wird. Auch in Duisburg entstand ein neues Hörsaalzentrum, und dort wird außerdem eine neue Mensa gebaut.
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Das viergeschossige Haus „S06“ mit dunkler Klinkerfassade vereint Büros und Seminarräume, Hörsäle und ein „Learning Lab“, ein Lernlabor, in dem neue Formen des Lernens ausprobiert werden. „Nicht nur, dass kurze Wege leichter gegangen werden“, sagte Dekan Horst Bossong, „moderne, gut ausgestattete Arbeitsbereiche motivieren Lehrende wie Lernende.“
Das neue Gebäude gehörte zu den größten Baumaßnahmen, die im Rahmen des „Hochschulmodernisierungsprogramms“ des Landes umgesetzt wurden. Land und Uni beteiligten sich an den Kosten mit rund 60 Prozent, der Bau- und Liegenschaftsbetrieb (BLB) als Bauherr und Eigentümer mit 40 Prozent. Die Uni ist auch hier, wie überall, nur Mieter.