Essen-Rüttenscheid. . Der Anbieter „Metropolrad Ruhr“ verzeichnet Zuwächse von 30 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Auch Car-Sharing-Angebote werden besser angenommen.

  • 19 614 Ausleihen wurden in Essen zwischen April und August verzeichnet – 2015 waren es noch 15 478
  • Stationen wie der Rüttenscheider Stern werden dabei besonders gut frequentiert
  • Car-Sharing legt ebenfalls etwas zu – Anbieter Stadtmobil dehnt sein flexibles Angebot nun aus

Das Interesse an Alternativen zum Auto wächst: Besonders in Rüttenscheid seien die Mietrad-Stationen „generell immer sehr gut frequentiert“, teilt Anbieter „Metropolrad Ruhr“ auf Nachfrage mit.

Stadtweit konnten die Ausleihzahlen im Zeitraum von April bis August im Vergleich zum Vorjahr um 30 Prozent gesteigert werden. 19 614 Ausleihen wurden stadtweit registriert, viele der stark genutzten Mietrad-Punkte liegen im Stadtteil. Vor allem der Rüttenscheider Stern ist dabei begehrt: Mit 1299 Ausleihen hat die Station schon jetzt beinahe die Zahl des gesamten Vorjahres erreicht (1408). Ob die Räder dabei von Pendlern oder Freizeitradlern genutzt werden, konnte das Unternehmen, das zur Leipziger GmbH „Nextbike“ gehört, nicht näher eingrenzen: „Eine bundesweite Umfrage ergab, dass sich der Anteil beider Nutzergruppen in etwa die Waage hält“, sagte eine Sprecherin.

Aktuell gibt es im Bezirk II mit Rüttenscheid, Bergerhausen, Stadtwald und Rellinghausen elf Mietradstationen. Zwei davon sollen nun stärker an die U-Bahnstationen heranrücken. So ist geplant, dass die bislang noch etwas versteckt am Wehmenkamp aufgestellten Mieträder künftig direkt am U-Bahnaufgang Martinstraße stehen. Damit werde eine Nutzung ohne Umwege möglich, heißt es in der Vorlage, die die Bezirksvertretung II beschlossen hat. Ebenso wird die Metropolradstation an der Messe direkt an den U-Bahnausgang an der Alfredstraße verlegt, da die bisherige Station an der Norbertstraße wegen des Messeumbaus abgebaut wurde.

Stadtmobil hofft auf Stellplätze

Auf ein ähnliches Entgegenkommen seitens der Politik hofft auch Matthias Kall, Geschäftsführer des Car-Sharing-Dienstleisters Stadtmobil Rhein-Ruhr GmbH, die ihren Sitz im Girardethaus hat. Zwar veröffentlicht das Unternehmen keine Nutzerzahlen: „Wir können aber von einer deutlichen Steigerung sprechen, speziell im Bereich Rüttenscheid, Südviertel und Holsterhausen“, sagt Kall. Nachdem das Unternehmen 2013 mit dem flexiblen „Stadtteilmobil“ und fünf Fahrzeugen in Rüttenscheid gestartet war, soll das Angebot mit aktuell 20 Pkw auf Holsterhausen und das Südviertel ausgeweitet werden. Kunden können die Fahrzeuge nach Nutzungsende an einer beliebigen Stelle innerhalb dieses Bereichs wieder abstellen.

Gleichwohl hofft Kall auf feste Stellplätze im öffentlichen Raum. Ein Großteil der mehr als 60 Fahrzeuge umfassenden Flotte in Essen stehe „versteckt auf privat angemieteten Hinterhöfen“, bedauert Kall: „Andere Städte wie etwa Köln, Krefeld und Düsseldorf sind da mutiger und weisen Stellflächen eigens für Car-Sharing-Anbieter aus. Dadurch sind die Fahrzeuge im Stadtgebiet automatisch präsenter. Es wäre schön, wenn Essen sich im Zuge der Grünen Hauptstadt an das Thema wagt.“