Essen. . Die Großmutter des Vermissten gibt die Hoffnung nicht auf und hat eine Belohnung für sachdienliche Hinweise ausgesetzt.

• Drei Jahre nach seinem Verschwinden fehlt von jungen Mann jede Spur
• Die Polizei hat den Fall nicht zu den Akten gelegt, benötigt aber neue Hinweise
• Pierres Großmutter gibt die Hoffnung nicht auf und hat eine Belohnung ausgesetzt

Der Vermisstenfall Pierre Pahlke zählt zu den spektakulärsten Kriminalfällen der jüngsten Vergangenheit. Auf den Tag genau vor drei Jahren ist der Essener spurlos verschwunden. Ein aussichtsloser Fall? „Nein“, sagt seine Großmutter Vera Pann, „ich bin mir sicher, dass Pierre lebt.“ Aus eigenen Ersparnissen hat die Rentnerin aus Kray eine Belohnung von 20 000 Euro ausgesetzt – für sachdienliche Hinweise, die zur Aufklärung dieses Verbrechens führen.

Rückblende: Der 17. September 2013, an diesem Abend warten die Bewohner der Heimstatt Engelbert an der Manderscheidtstraße, einer Einrichtung für Menschen mit Behinderung, vergeblich auf den 21-Jährigen. Ihre besorgte Frage – „Wo ist Pierre? – ist bis heute unbeantwortet geblieben. Die Letzte, die Pierre Pahlke an jenem Dienstagabend zwischen 19.15 und 20 Uhr gesehen hat, ist die Kassiererin des Penny-Marktes auf der Ernestinenstraße.

Spurensuche in Amsterdam und bei Aktenzeichen XY

Die Polizei hat in den Tagen danach Hundertschaften ausrücken und Hubschrauber mit Wärmebildkameras aufsteigen lassen. Personenspürhunde führten die Ermittler sogar bis nach Amsterdam ins Rotlicht-Viertel.

Essener Ermittler sind ebenfalls in die niederländische Hauptstadt gefahren. Die Familie wiederum hängte weit über Essen hinaus Suchplakate auf und ging fürs Aktenzeichen XY-Spezial live ins Fernsehstudio. Doch drei Jahre später stochert die Polizei immer noch im Dunkeln. Sie ist bisher allen Hinweisen aus der Bevölkerung nachgegangen, jedoch ohne Erfolg. „Der Fall Pierre Pahlke ist nicht zu den Akten gelegt, sobald neue Hinweise eingehen, nehmen wir die Ermittlungen jederzeit wieder auf“, betont ein Sprecher.

Vor etwa einem halben Jahr berichtete SAT.1 über den Essener Vermisstenfall. Daraufhin meldete sich ein Mann vom Niederrhein und berichtete, er habe Pierre Pahlke in einem Gasthaus in Heiligenhafen an der Ostsee gesehen. Eine von vielen Spuren, die sich am Ende als kalt erweisen sollten.

Schrecklicher Doppelschlag

Pierre Pahlke ist auf Grund einer schwierigen Geburt, bei der seine Mutter starb, geistig behindert. Trotz der Therapieerfolge in der Heimstatt Engelbert sieht er sich nicht in der Lage, ein selbstständiges Leben zu führen oder gar alleine herumzureisen. Deshalb schließen die Ermittler nicht aus, dass Pierre Pahlke von Unbekannten verschleppt und möglicherweise getötet wurde.

Die quälende Ungewissheit über sein Schicksal ist es, die so sehr an den Nerven seiner Großmutter zehrt. Sie hat ihre Tochter verloren und nun Pierre, den geliebten und verwöhnten Enkel. Ein schrecklicher Doppelschlag und eine Bürde, die tonnenschwer auf ihren schmalen Schultern lastet. Sie hofft immer noch, dass der sympathische Blondschopf eines Tages vor ihrer Haustür steht und sie ihn wieder in die Arme schließen kann. Sollte er das Opfer eines Verbrechens geworden sein, möchte sie wissen, was ihm zugestoßen ist.

Vermisstenfall Pierre Pahlke

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