Essen. . Bis 2023 werden vier S-Bahnhöfe in Essen modernisiert. Auf der aktuellen Liste stehen die Stationen Stadtwald, Horst, Altenessen und Essen-West.

  • Die Modernisierung der Essener Bahnstationen kostet Millionen
  • Auf der Sanierungsliste stehen Essen West, Stadtwald, Altenessen und Horst
  • Noch immer gibt es keine konkreten Termine für den Baustart

Mit der jetzt gestarteten Großkampagne „1 von 150“ will die Deutsche Bahn gemeinsam mit Land und VRR die Fahrgäste schneller als bisher über den aktuellen Stand ihrer Modernisierungsoffensive aufklären. Bis 2023 werden 150 Stationen in NRW saniert und barrierefrei gemacht, vier davon in Essen. Sobald ein Projekt festgezurrt ist, prangt am jeweiligen Bahnhof ein Siegel „1 von 150 – Moderne Bahnhöfe für NRW“.

Die Kunden können zudem im Internet nachlesen, wann es los geht und was gemacht wird. „Wir wollen unsere Fahrgäste rechtzeitig vor Beginn der Arbeiten informieren“, betont die Sprecherin der Deutschen Bahn in NRW, Kirsten Verbeek. Ein Service, den die Kunden hier aber erstmal nicht nutzen können.

Weil in Essen überhaupt noch nicht klar ist, wann genau die Bagger anrollen.

Stufenfreie Zugänge geplant

Zwar sind in dem Info-Link „www.1von 150.de“ unter den 150 Bahnhöfen, die modernisiert werden, im Essener Stadtgebiet die Stationen Essen Stadtwald (S6), Essen West (S1, S3, S9) Essen-Altenessen (S2, RE3) und Essen-Horst (S3) aufgeführt, doch wer weiter klicken will, wird enttäuscht. Es gibt keine zusätzlichen Informationen. Die müssen erst von der Tochter „DB Station&Service AG“ geliefert werden. Und dort ist man mit den Planungen für die Ruhr-Metropole noch nicht so weit, dass man sie internet-frisch veröffentlichen kann.

Fest steht Grundsätzliches: Geplant sind stufenfreie Zugänge (möglicherweise mit Anpassung der Bahnsteighöhe), moderne Anzeigetafeln, neue Lampen, ein verbesserter Wetterschutz und ein taktiles Blindenleitsystem. Konkreter: Wie berichtet, haben sich vor Monaten die Deutsche Bahn und das NRW-Verkehrsministerium darauf geeinigt, dass der Bahnhof Essen West mit einem Aufzug nachgerüstet werden und die Station Altenessen für den neuen Rhein-Ruhr-Express (RRX) umgebaut werden soll.

Kosten in Millionenhöhe

Die Kosten für die vier Essener Bahnhöfe gehen in die Millionen, Genaue Zahlen liegen aber noch nicht vor. Die einzige klare Aussage für die Fahrgäste ist nur die: In spätestens sieben Jahren soll alles fertig sein. Das Datum gilt.

Doch bisherige Erfahrungen zeigen, dass es nicht nur im Fahrplan zu Verspätungen kommt, sondern immer wieder auch bei anvisierten Bauprojekten. Beispiel: S-Bahnhof Essen Stadtwald. Bis 2013 sollte im Rahmen der Modernisierungsoffensive der marode Bahnhof im Essener Süden saniert werden, darauf hatten sich Land und DB schon 2008 verständigt. Doch dann kam es immer wieder zu Verzögerungen – aus verschiedenen Gründen. Zwar ist seit drei Jahren der Aufzug Richtung Düsseldorf fertig. Doch der immer wieder versprochene zweite Aufzug Richtung Essen-Hauptbahnhof kommt erst 2018/2019 – frühestens.

Der mit Graffiti beschmierte Bahnhof Essen Stadtwald ist zuletzt beim aktuellen „Stationsbericht“ des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr (VRR) durchgefallen. Die Station Stadtwald und auch der zu sanierende Bahnhof Essen-Horst sind als „nicht akzeptabel“ eingestuft worden, ebenso drei weitere. Insgesamt erhielten nur sieben der 26 Essener Bahnhöfe gute Noten.