Altenessen. . Seit über einem Jahrzehnt gammelt ein unvollendeter Neubau im Herzen Altenessens vor sich hin. Bisher sind alle Anläufe gescheitert, das zu ändern.

„Altenessen-Süd Karree“ – diesen wohlklingenden Namen gaben die Stadtplaner dem Bebauungsplan für das Eckgrundstück Altenessener-/Lierfeldstraße. Das halbfertige Gebäude gegenüber, direkt am Bahnhof Altenessen, hat dagegen keinen Namen. Was auch kein Wunder ist, schließlich macht es den Betrachter eher sprachlos, dass dieser Anblick bereits seit etwa einem Dutzend Jahren den Bürgern zugemutet wird.

Erneuter Anlauf der Politik

Jetzt unternimmt die Politik erneut einen Anlauf, diese Geschichte vielleicht doch noch zu einem guten Ende zu bringen. „Wir vom Essener Bürger-Bündnis wollen Druck machen“, kündigt Friedel Frentrop, EBB-Mitglied der Bezirksvertretung V, an. Er hatte bereits vor den Ferien vorgeschlagen, alle Betroffenen an einen Tisch zu holen. Dabei dachte er an Eigentümer, Politik und Verwaltung sowie an den interessierten Investor wie Marc Wierig, der das Bauvorhaben Altenessen-Süd Karree nächstes Jahr umsetzen möchte.

Doch darauf wurde bisher nichts. Denn Marc Wierig hat, so teilt CDU-Planungsexperte Uwe Kutzner, inzwischen kein Interesse mehr an der Ruine, in die er sich Studentenwohnungen hätte vorstellen können. „Er hat uns mitgeteilt, dass schwindelerregende Preise aufgerufen werden. Die bekommt er nicht refinanziert“, berichtet Uwe Kutzner.

Laut Friedel Frentrop sollen auf einer Immobilienseite 3 Mio. Euro für den Rohbau gefordert worden seien. Inzwischen ist die Annonce aber wieder verschwunden.

Dass das von ihm angeregte Treffen noch nicht stattgefunden hat, ärgert den Altenessener EBB-Fraktionsvorsitzenden: „Ich bin ausgebremst worden.“ Deshalb startet er in der am Dienstag, 23. August, um 16 Uhr im Friedrich-Ebert-Seniorenzentrum beginnenden Sitzung der Bezirksvertretung einen erneuten Anlauf, das Thema anzusprechen und damit auch Druck auf die Stadtverwaltung zu machen.

Uwe Kutzner hofft noch auf eine andere Möglichkeit, solchen Bausünden wie hier in Altenessen auf Dauer beizukommen. „Wir hoffen, dass wir in unseren Doppelhaushalt für die nächsten beiden Jahre einen Posten für Wohnungsbaureserveflächen einsetzen können. Damit könnte die Stadt, natürlich über Allbau, Flächen und auch Schrotthäuser aufkaufen“, kündigt er an. Die Häuser müssten selbstverständlich zum Kauf freigegeben werden, womit z. B. am Palmbuschweg nicht unbedingt zu rechnen sei

„Auf jeden Fall wollen wir ein geordnetes Eingangsensemble am Bahnhof Altenessen“, sagt Uwe Kutzner. Friedel Frentrop wird ihm da nicht widersprechen.