Essen-Altenessen. . Der Seniorenbeauftragte Gerd Maschun bringt Reinigungsaktionen rund um den Bahnhof Altenessen ins Rollen.
Ein Mann packt an. Ende Februar, da löste Gerd Maschun Ursula Kosfeld als Seniorenbeauftragter im Stadtbezirk V ab, einstimmig berufen von der Politik. Seitdem ist Maschun regelmäßig in Karnap, Altenessen und Vogelheim unterwegs, „denn es geht mir um die Menschen“. Sein erstes großes Projekt: Mehr Sauberkeit am Altenessener Bahnhof, denn „gerade diese Drehscheibe muss einen guten Eindruck hinterlassen“.
Der 66-Jährige ist Rentner, hat daher die Zeit und auch die Lust, Hinweisen aus der Bevölkerung nachzuspüren – so beharrlich wie einst Inspektor Columbo . . .
Erste Erfolg sind bereits sichtbar. Nachdem ihm Menschen bei zufälligen Treffen, telefonisch oder auch in den seit Juli steigenden Sprechstunden im Evangelischen Altenzentrum am Emscherpark in Karnap, an der Altenessener Schonnefeldstraße (Friedrich-Ebert-Zentrum) und in der Awo-Begegnungsstätte an der Vogelheimer Straße immer wieder Missstände gesteckt haben, hat der SPD-Mann zu tun. „Ich will diese Tipps aus der Bevölkerung haben, auch bei Themen, die nicht allein Senioren angehen.“
Stichwort Bahnhof Altenessen: Lange Zeit war das vorgelagerte Glasdach, das Fahrrädern und Straßenbahnkunden als Unterstand dient, kaum mehr zu erkennen. „Komplett vermost, kein wirklich schöner Anblick“, so Jürgen Garnitz, BV-Mitglied und SPD-Chef in Altenessen. Ein Knotenpunkt wie dieser Bahnhof strahle auf das gesamte Viertel ab, die alten Altenessener, aber auch die Menschen aus Duisburg, Mülheim oder Dortmund, die früh morgens oder nach Feierabend Altenessen passieren. „Dann ist hier echt was los.“
Wer Sauberkeit will, muss nicht selten Klinken putzen. Gerd Maschun machte sich an die Arbeit, knüpfte Kontakte zur Evag, zur Deutschen Bahn und zu DB Netz – und machte durchgehend sehr gute Erfahrungen. Wenige Wochen nur, und das Glasdach war komplett gereinigt und wieder als solches zu erkennen. Sträucher wurden geschnitten, auch in den „toten“ Nebengleisen, Wege gesäubert und, und, und. „Gegen diejenigen, die wahllos Müll und Kippen wegwerfen, Abfalleimer abtreten oder Werbeplakate von der Wand reißen, können wir zwar nichts ausrichten“, aber es sieht aktuell mehr als akzeptabel aus am Bahnhof, teilweise sogar richtig gut.
Die letzten noch fehlenden Lärmschutzwände sollen übrigens ab September eingebaut werden, „das war seinerzeit aufgrund des Stellwerkbrandes in Mülheim verschoben worden, der natürlich oberste Priorität hatte“.
Fertig aber sei man nie, wissen auch Maschun und Garnitz. Mal nimmt der Ticketautomat keine Zehn-Euro-Scheine (Garnitz konnte wechseln), dann ist, wie gestern auch, wieder eine Rolltreppe defekt. Themen, die Evag und Bahn möglicherweise auch auf dem Schirm haben. Und wenn nicht: Gerd Maschun wird sich sicherlich melden.