Essen. Wie vermeiden Krankenhäuser falsche Medikamente, falsche Eingriffe und Verwechslungen? Diese Fragen beantwortet das nächste WAZ-Medizinforum.

Als aus dem Chemie-Sachbearbeiter Andreas Linke plötzlich der Patient Andreas Linke wurde, musste es schnell gehen. Einweisung ins Uniklinikum, Operation, Beobachtung, Entlassung. „Das hat alles gut geklappt. Ich habe mich sicher, gut aufgehoben und betreut gefühlt“, sagt der 50-Jährige Bergerhauser, bei dem weißer Hautkrebs operativ behandelt wurde.

Wenn es um einen anstehenden Krankenhaus-Aufenthalt geht, geht es nicht allen Patienten so wie Andreas Linke. Immer wieder kommen Menschen mit Sorgen in die Klinik: Es geht um Hygiene und Krankenhauskeime, es geht um Verwechslungen mit anderen Patienten und schließlich um den richtigen Eingriff.

Patientensicherheit beim WAZ-Medienforum

Deshalb widmet sich das nächste WAZ-Medizinforum am Montag, 19. September dem Thema „Patientensicherheit“. Gastgeber von 18 bis 20 Uhr im Deichmann-Auditorium ist das Uniklinikum, mit 6000 Mitarbeitern, 50. 000 stationären und 175. 000 ambulanten Patienten im Jahr größter Medizinbetrieb der Stadt. Dessen Ärztlicher Direktor, Prof. Jochen A. Werner, wird eine Einführung geben, Dr. Birgit Ross, Leiterin Krankenhaushygiene, referiert über Keime, Dr. Ruth Hecker, Leiterin Qualitätsmanagement und klinisches Risikomanagement, spricht über Patientenverwechslungen bei Operationen. Hedwig Francois-Kettner vom Aktionsbündnis Patientensicherheit widmet sich der Arzneimittel-Therapiesicherheit.

Die Weltgesundheitsorganisation hat drei Faktoren identifiziert, die die Patientensicherheit gefährden: Falsche Medikamente, ein falscher Eingriff und die Verwechslung eines Patienten. Um einer Verwechslung vorzubeugen, erhalten Patienten ein personalisiertes Armband mit Code. Außerdem wird die Vorab-Medikamenten-Einnahme abgefragt, um Wechselwirkungen auszuschließen. „Ich musste Fragen beantworten. Das Armband hatte ich ratzfatz“, sagt Andreas Linke. „Damit können wir viel ausschließen“, erklärt Dr. Ruth Hecker, die das klinische Risikomanagement leitet. Sie betont: „Unsere Kontrollmechanismen werden stetig ausgebaut und erhöhen die Patientensicherheit. Manche Mitarbeiter sind genervt über den Mehraufwand, erkennen aber schnell den Nutzen.“

Kontrollliste wird abgearbeitet

Auch Andreas Linke, der aus der sicherheitsaffinen Chemie-Branche kommt, bekam weitere Kontrollen zu spüren: „Ich wurde mehrfach nach meinem Namen gefragt. Auch unmittelbar vor der Operation, im Saal, wurde ich noch mal gefragt. Auch nach dem Grund der Operation. Das hat mich beruhigt.“ Dr. Ruth Hecker nickt zustimmend: „So soll das sein. Unsere Mitarbeiter arbeiten eine Kontrollliste ab.“ Wie bei Andreas Linke. Der wurde nach drei Tagen ganz zufrieden und unbesorgt entlassen.

Am Montag, 19. September, lädt die WAZ in Kooperation mit dem Uniklinikum (UK) zum WAZ-Medizinforum ein. „Patientensicherheit“ lautet von 18 bis 20 Uhr das Thema im Deichmann-Auditorium des UK (Virchowstr.163a).

Prof. Dr. Jochen A. Werner, Ärztlicher Direktor des Uniklinikums, Hedwig Francois-Kettner vom anerkannten Aktionsbündnis Patientensicherheit, Dr. Birgit Ross, Leiterin der Krankenhaushygiene am Uniklinikum und Dr. Ruth Hecker, Leiterin Qualitätsmanagement und klinisches Risikomanagement des UK, halten jeweils Vorträge.

WAZ-Redakteur Thorsten Schabelon moderiert das WAZ-Medizinforum.

Kostenfreie Anmeldung unter 0201/804 8058. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt.