Essen. . RWE-Torwartlegende Frank Kurth läuft Freitagabend auf der Bühne auf und spielt im Mondpalast in Wanne-Eickel Theater. Gezeigt wird „Ronaldo und Julia“.

Einige Fußball-Legenden des Ruhrgebiets haben es schon gemacht: Ingo Anderbrügge, Rudi Assauer oder Alfred „Aki“ Schmidt sind vom Rasen auf die Bühne gewechselt und haben im Mondpalast in Wanne-Eickel Volkstheater gespielt. Am Freitagabend tritt dort RWE-Legende Frank Kurth (54) auf, der 358 Mal für die Rot-Weissen im Tor stand. Gezeigt wird der Fußball-Klassiker „Ronaldo und Julia“.

Am Freitagabend spielt RWE in Essen. Und Sie spielen Theater in Wanne-Eickel. Ist irgendwie komisch.

Frank Kurth: Ja, das ist der einzige kleine Nachteil an meinem Mini-Engagement. Deshalb werden im Theater in Wanne-Eickel wohl nicht ganz so viele Fans von Rot-Weiss sein. Und auf der anderen Seite kommen ja noch ein paar RWE-Spiele, die ich mir dann ansehen kann.

Wird es auch noch ein paar weitere Auftritte von Ihnen geben?

Kurth: Das ist nicht geplant. Aber mal schauen, was der Regisseur nach meiner Premiere sagt. (lacht) Vielleicht werde ich ja ins Ensemble aufgenommen.

Wie kam es zu dem Engagement?

Kurth: Ich habe bei der Vorstellung des RWE-Projekts „Zusammen hoch3“ ein paar motivierende Worte gesagt. Christian Stratmann, Prinzipal im Mondpalast, war da und ihm hat es gefallen. Er sprach mich anschließend an, bot mir die Gastrolle in dem Stück an. Er sagte, er hätte nicht gewusst, dass Fußballer so gut reden können. Ich habe ihm spontan zugesagt und bin dann nicht mehr aus der Nummer rausgekommen.

Sind Sie nervös? Haben Sie Lampenfieber? Ist ja das erste Mal – auf der Bühne.

Kurth: Nö, alles gut. Ich bin ganz entspannt. Ich habe ja keine große Rolle.

Wie lange sind Sie zu sehen?

Kurth: Das kann ich gar nicht genau sagen. Ich habe ja nicht geprobt. Ich glaube zwei längere Auftritte und dann noch ein kurzer Einsatz. Eigentlich war weniger geplant. Ich habe mich mit Regisseur Ekki Eumann ausgetauscht und gesagt, dass die mir zugewiesene Rolle nicht ganz auf mich passt. Danach ist meine Rolle anders und größer geworden.

Was ist Ihre Aufgabe?

Kurth: Ich erzähle vor allem Geschichten und Anekdoten aus meiner RWE-Zeit. Das kann ich. Da musste ich auch nicht proben. Ich habe das Stück gelesen und mir ein paar Szenen im Internet angeschaut. Ich bin bereit.

Ihnen gehört auch noch der Schluss-Gag.

Kurth: Ja, aber der wird vorher nicht verraten.

Im Stadion, beim Fußball, gibt es ständig Applaus und Beschimpfungen. Im Theater ist es bis zum Ende meist ruhig. Ein Herausforderung oder ein Problem für Sie?

Kurth: Weder noch. (schmunzelt) Ruhe kenne ich. Ich habe ja auch zwei Jahre für die SG Wattenscheid gespielt. Da war es oft ziemlich ruhig.

Sie führen mit Ihrem Auftritt Sport und Kultur zusammen, die häufig als Gegenpole beschrieben werden. Ein guter Schritt!

Kurth: Ob das Kultur ist, was ich da abliefere, wird sich zeigen.