Herne. . „Klimbim-Opa“ wird Schiffspate in Herne: Der Schauspieler Wichart von Roëll übernimmt die diesjährige Patenschaft für den „Mondpalast“-Klassiker „Auf der Wilden Rita“. Die Komödie wird im August sechs Mal gespielt.
Es hat schon etwas von einem Running Gag: Jedes Jahr verkündet der „Mondpalast“ das Ende des Stücks, und jedes Jahr wird „Auf der Wilden Rita“ im Sommer wieder ins Programm genommen. Und damit das auch gebührend beachtet wird, ein „Pate“ für die Komödie auserkoren. Und dafür komme nur jemand in Frage, mit dem sich das Theater besonders verbunden fühle, betonte Prinzipal Christian Stratmann am Mittwoch bei der Vorstellung des neuen Paten.
Einer wie Wichart von Roëll, auf den in diesem Jahr die Wahl fiel. „Für uns ist das eine Ehre“, sagt Stratmann, „und für den Paten hoffentlich ein Vergnügen.“ Beide sind übrigens Entenorden-Träger der Karnevalsgesellschaft „Rote Funken Recklinghausen“.
Wenn an dem sympathischen Schauspieler ein Etikett klebt, dann dieses: Er ist der militante „Klimbim-Opa“, den Stratmann „schon als junger Spund bewundert hat“. Vielmehr: Er war es in den 1970er Jahren mit Ende 30, dank der erfolgreichen Bemühungen der Maskenbildnerin. Damals schenkte Regisseur Michael Pfleghar den deutschen Fernsehzuschauern ihre erste TV-Comedy, mit Ingrid Steeger, Elisabeth Volkmann und Wichart von Roëll in den Hauptrollen.
Preisgekrönte TV-Comedy
Den Grimme-Preis hat die Serie bekommen und den Deutschen Comedypreis - „nichts, wofür wir uns schämen müssen“, findet von Roëll, dem seine 77 Jahre nicht anzusehen sind. „Die Leute sind ausgerastet.“ Ähnlich wie der „Monpalast“ habe man damals nach jeder Staffel rituell das Aus verkündet. Den „Opa“ habe er den Offiziersfreunden seines Vaters abgeschaut, verriet von Roëll. Er fühlt sich der „Wilden Rita“ schon deshalb verbunden, weil er selbst sechs Jahre zur See fuhr, „als Schiffsjunge in der Handelsschiffahrt“. Seitdem hat er ein Faible für die See. Ob „Opa Benedikt“ auf dem Wanne-Eickeler Schiff irgendwann als Gastschauspieler anheuern könnte, ließ der Schauspieler offen. „Darüber müssen wir vielleicht mal in kleiner Runde reden“, sagte er zu „Mondpalast“-Intendant Thomas Rech, der gerne Prominenten wie Jürgen Drews, Rudi Assauer oder Jutta Speidel kleine Gastrollen auf den Leib schreibt.
Senioren-WG auf dem Kanal
„Auf der Wilden Rita“ wird an folgenden Tagen im „Mondpalast“ gespielt: Freitag/Samstag, 1./2. August, 20 Uhr; Sonntag, 3. August, 17 Uhr; Freitag/Samstag, 8./9. August, 20 Uhr; Sonntag, 10. August, 17 Uhr.
Karten ab 15 Euro unter WAN 588999, montags bis freitags 10-19, samstags 10-14 Uhr. Es spielen Alma Gildenast, Axel Schönnenberg, Dirk Emmerich, Ekkehard Eumann, Heiko Büscher, Martin Zaik, Susanne Fernkorn, Thorsten Brunow, Ute Schütgens und als Gäste Andreas Wunnenberg, Maewa Ferstl, Rainer Besel und Thomas Heiser.
Rech hat die „Wilde Rita“ 2004 im Gründungsjahr des Theaters inszeniert, als zweites Stück, das zunächst unter dem Titel „Senoritas“ zu sehen war. „Ich glaube, wir waren unserer Zeit voraus“, erklärt er den zunächst schleppenden Start. Das Thema Liebe und Sex im Alter sei erst später populär geworden.
Wichart von Roëll hat zum Alter eine entspannte Haltung gefunden: „Ich bin ein sehr positiver Mensch“, sagt er. „Ich freue mich, meinen Beruf weiter ausüben zu können.“