Essen. . Neue Internet-Plattform „Little Bird“ hat sämtliche 270 Kitas im Stadtgebiet und rund 600 Plätze in der Tagespflege registriert.

  • Suche und Finden sollen „einfacher, schneller und transparenter“ werden, hofft die Stadt
  • Auch Kitaplatz-Anbieter hätten Vorteile: Nicht in Anspruch genommene Plätze stünden schneller zur Verfügung
  • Besuche und persönliche Vorstellungen in den Einrichtungen sind jedoch trotzdem weiter wichtig

700 Essener Familien hatten sich bis zum gestrigen Mittag schon online registriert, nur wenige Stunden nach dem Start – die Sorge der Stadt, ein Online-Recherche- und Vorbuchungs-System für Kinderbetreuungsplätze finde keine rechte Resonanz, dürfte damit als unbegründet gelten.

Seit dem 1. September ist „Little Bird“ online, eine Plattform im Internet, mit der Eltern ab sofort Betreuungsplätze bei einer Tagesmutter oder in einer Kita stadtweit recherchieren und vorbuchen können. Registriert sind alle 270 Kitas im Stadtgebiet, die von 56 verschiedenen Trägern betrieben werden, sowie rund 600 Plätze bei Tagesmüttern oder -vätern.

„Das Finden eines Kinderbetreuungsplatzes wird schneller, einfacher und transparenter“, erklärte Sozialdezernent Peter Renzel bei der Vorstellung des Programms. Der Start der Plattform, deren Errichtung insgesamt rund drei Jahre in Anspruch nahm, komme einem „Meilenstein“ gleich.

„Sowohl Eltern als auch die Träger haben Vorteile“, ergänzte Björn Enno Hermans, Caritas-Direktor und Sprecher der „AG Wohlfahrt“, unter deren Dach sechs große Verbände organisiert sind. Annette Berg, die Leiterin des städtischen Jugendamts, machte jedoch klar, dass die Online-Vorbuchung keinesfalls die persönliche Vorstellung in einem Kindergarten ersetze. Die Entscheidung, welches Kind einen Platz bekomme, obliege weiterhin dem Träger bzw. der Einrichtung, machten alle Beteiligten klar.

Kosten: 19.000 Euro pro Quartal

So funktioniert „Little Bird“: Eltern können, sortiert nach bestimmten Parametern, nach Einrichtungen und Tagespflegeplätzen suchen. Alle Einrichtungen und viele Tagespflegepersonen stellen sich in Wort und Bild vor. Schließlich können bis zu insgesamt sieben Reservierungs-Anfragen verschickt werden. Die Einrichtungen bzw. Träger antworten dann per E-Mail, wann womöglich wieder freie Plätze an den gewünschten Orten verfügbar sind. Dann können Besichtigungs- und Vorstellungs-Termine vereinbart werden.

Wählen Eltern einen Platz, werden alle anderen Vorbuchungs-Wünsche sofort gelöscht – das mache die Planung für die Verantwortlichen wesentlich leichter und schneller, hieß es am Donnerstag.

Die Stadt zahlt für den Betrieb der Online-Plattform „Little Bird“ rund 19.000 Euro pro Quartal. Familien, die keinen Internet-Anschluss haben, können den PC im „Familien-Punkt“ benutzen, der Infozentrale des Jugendamts in der Innenstadt, I. Hagen 26, Nähe Kennedyplatz.

Das Programm „Little Bird“ sei nicht nur für die Benutzung am heimischen PC, sondern auch optimiert für den Gebrauch per Smartphone, heißt es. Die Stadt hofft, dass die Benutzung von „Little Bird“ obligatorisch wird, damit künftig alle Anfragen zentral erfasst sind.