Essen. . Die Mieten in Essen sind binnen eines Jahres um 2,5 Prozent gestiegen. Der neue LEG-Bericht zeigt, wo es teuer und wo es günstig ist zu wohnen.
- Die Mieten sind zwischen April 2015 und März 2016 um 2,5 Prozent gestiegen
- Das geht aus dem aktuellen LEG-Wohnungsmarktbericht hervor
- In Bredeney wohnt man am teuersten, in Freisenbruch und Hörsterfeld am günstigsten
Die Mieten in Essen haben binnen eines Jahres um 2,5 Prozent zugelegt. Das ist das Ergebnis des LEG-Wohnungsmarktreports NRW 2016, der gestern veröffentlicht wurde. Demnach müssen Essener, wenn sie eine neue Wohnung suchen, nun im Durchschnitt eine Kaltmiete von 6,17 Euro pro Quadratmeter und Monat zahlen.
Das Wohnungsunternehmen LEG hat die Mietentwicklung zwischen April 2015 und März 2016 untersucht. Die Zahlen beziehen sich auf so genannte Angebotsmieten, also Preise bei Neuvermietung. In Essen wurden dafür knapp 14 400 Mietangebote ausgewertet.
Für Wohnungen in der oberen Preisklasse müssen Mieter mittlerweile 9,65 Euro kalt zahlen und somit 2,4 Prozent mehr als zwölf Monate zuvor. Nur marginal angestiegen sind laut LEG dagegen die Preise für Mietwohnungen im unteren Preissegment. Sie legten um 0,7 Prozent auf 4,64 Euro pro Quadratmeter und Monat zu.
Essen liegt im Mittelfeld
Trotz des insgesamt kräftigen Mietpreisanstiegs liegt Essen aber im Vergleich der zwölf größten nordrhein-westfälischen Städte mit seinem Mietniveau noch immer im Mittelfeld.
Daran hat sich nichts geändert: der Süden ist teuer, der Norden der Stadt preiswert. Die Schere hat sich eher noch vergrößert. Mit im Schnitt 8,50 Euro pro Quadratmeter gab es die mit Abstand teuersten Wohnungsangebote in den Stadtteilen Bredeney und Schuir. Auch in Kettwig liegen die Mieten im Schnitt mittlerweile bei 7,98 Euro pro Quadratmeter.
Die niedrigsten dagegen wurden mit 5,04 Euro pro Quadratmeter in Freisenbruch, Bergmannsfeld, Hörsterfeld und mit 5,56 Euro pro Quadratmeter in Karnap, Altenessen-Nord aufgerufen.
Haushalte im Südviertel und Holsterhausen mit höchster Wohnkostenbelastung
Auch bei den Top-Mieten – die teuersten zehn Prozent der Wohnungen – lagen Bredeney und Schuir vorn. Hier verlangten Vermieter einer solchen Luxuswohnung durchschnittlich 16 Euro pro Quadratmeter und Monat. Das ist ein deutlicher Sprung nach oben. Im Vorjahr wurden dafür noch 12,89 Euro, im Jahr 2013 sogar nur 10,24 Euro pro Quadratmeter gefordert. Auch Kettwig fiel mit zuletzt mit Top-Mieten von 12,50 Euro auf.
Entscheidend ist jedoch nicht allein die Höhe der Mieten in einer Stadt, sondern auch das Verhältnis Kaufkraft zu Wohnkosten. Es zeigt, wie stark die Mieten die Haushalte belasten. Im Durchschnitt müssen die Essener Mieterhaushalte 18,6 Prozent ihrer monatlichen Kaufkraft (3395 Euro) für die Warmmiete beiseitelegen. Das war zwar etwas mehr als der nordrhein-westfälische Durchschnitt von 18,2 Prozent, entspreche aber im Vergleich der zwölf größten NRW-Städte einer moderaten Wohnkostenquote, heißt es bei der LEG.
Am meisten müssen Mieterhaushalte im Südviertel und in Holsterhausen gemessen am verfügbaren Einkommen fürs Wohnen ausgeben. Nämlich 27 Prozent ihrer Kaufkraft. Das liegt zum einen an der vergleichsweise geringe Kaufkraft dort und andererseits an den mit 7,59 Euro pro Quadratmeter relativ hohen Angebotsmieten. Ähnlich hoch ist die Belastung auf der Margarethenhöhe, der Innenstadt, Fulerum und Frohnhausen. In Karnap, Altenessen-Nord, Schonnebeck, Stoppenberg und Katernberg wurden hingegen die niedrigsten Wohnkostenquoten verzeichnet. Sie reichten dort von 15,9 bis 16,9 Prozent.