Essen. . Spendenaktion mit der Caritas Flüchtlingshilfe: Bürger können funktionstüchtige Elektrogeräte an den Recyclinghöfen abgegeben.
- Gemeinsam mit der Caritas Flüchtlingshilfe ruft die EBE zu Spenden auf
- Bürger mögen gebrauchte und funkionsfähige Elektrogeräte an den Recyclinghöfen abgeben
- Benötigt werden Bügeleisen, Toaster, Staubsauger und alles, was im Haushalt hilft
Die Caritas Flüchtlingshilfe und die Entsorgungsbetriebe Essen (EBE) wollen Flüchtlingen gemeinsam helfen, und das ganz praktisch und vor allem unbürokratisch: Bürger sind dazu aufgerufen kleinere Elektrogeräte zu spenden. Angenommen wird gerne alles, was in einem Haushalt benötigt wird: Bügeleisen, Kaffeemaschinen, Toaster, Staubsauger und vieles mehr.
An den Pforten ihrer Recyclinghöfe an der Lierfeldstraße in Altenessen und an der Laupendahler Landstraße in Werden hat die EBE dafür eigens Sammelboxen aufgestellt, in denen Spender Haushaltsgeräte deponieren können. „Es sollten Sachen sein, von denen die Spender überzeugt sind, dass sie den Menschen nutzen“, sagt EBE-Geschäftsführer Uwe Unterseher-Herold. Die Initiatoren der Aktion vertrauen darauf, dass gespendete Geräte noch funktionieren. Überprüft wird das nicht, der Aufwand dafür wäre zu groß, heißt es. Mit schrottreifen Museumsstücken aber sei niemandem geholfen.
Einfall beim Frühstück
Dem EBE-Chef war der Gedanke, die Caritas-Flüchtlingshilfe bei ihrer ehrenamtlichen Arbeit zu unterstützen, nach eigenen Worten bei der Zeitungslektüre gekommen. Ohnehin wird am Frühstückstisch fiel über den Alltag von Flüchtlingen gesprochen. Unterseher-Herolds Frau arbeitet in einer Flüchtlingsunterkunft in Dortmund. „Da leben vierjährige Kinder, die ihr ganzes Leben lang auf der Flucht waren.“
Auch Rudi Löffelsend von der Caritas Flüchtlingshilfe weiß von solchen Schicksalen; von Familien, die Jahre in einem Flüchtlingscamp verbracht haben, bevor sie sich auf den weiten Weg nach Europa machten. Nun, da immer mehr die Massenunterkünfte verlassen und in Wohnungen ziehen, finden sie erstmals wieder einen Ort, wo sie ihr neues Leben einrichten können. „Sie haben nichts und brauchen fast alles“, weiß Rudi Löffelsend. Wer als Flüchtling anerkannt wird, bekommt vom Staat eine Starthilfe in Höhe von 900 Euro, um die Wohnung zu renovieren und um das Nötigste anzuschaffen. Familien erhalten 1500 Euro, rechnet Rudi Löffelsend vor. Es komme vor, dass Flüchtlinge ein bis zwei Monate auf das Geld warten und deshalb auf dem Boden schlafen müssten.
Möbellager für Flüchtlinge
In einem ehemaligen Pfarrheim an der Elisenstraße hat die Caritas Flüchtlingshilfe ein Möbellager eingerichtet. Spenden werden gegen einen kleinen Obolus an Flüchtlinge abgegeben. Die Flüchtlingshilfe will damit sicherstellen, dass Dinge nicht wahllos genommen werden. Ohnehin wird nur berücksichtigt, wer nicht länger als sechs Monate in einer Wohnung wohnt. Rund 1100 Flüchtlinge wurden bislang mit Möbelstücken versorgt. Die Zahl dürfte stetig steigen, ist es doch das erklärte Ziel der Stadt, die Menschen auf absehbare Zeit nicht mehr in Zelten unterzubringen.
Die gemeinsame Spendenaktion mit der EBE soll das Angebot der Flüchtlingshilfe ergänzen. „Wer in eigene Wohnung zieht, muss sich selbst versorgen können“, wirbt Löffelsend für Hilfe zur Selbsthilfe.