Essen. . Neuer Vorstoß von SPD/CDU gegen die Staufalle Gladbecker Straße in Essen: In der Rushhour sollen die Pendler eine Spur vom Gegenverkehr bekommen.
- Die Gladbecker Straße ist während der Rushhour immer wieder verstopft
- Idee von CDU/SPD: Eine dritte Fahrspur für die Pendler
- Dafür müsste der Gegenverkehr mit einer Spur auskommen
Die SPD/CDU-Koalition will den Dauerstau auf der Gladbecker Straße in den Spitzenzeiten mit einer neuen Initiative auflösen. Auf dem etwa 2,5 Kilometer langen Engpass im Essener Norden zwischen der A 42-Anschlussstelle und dem Berthold-Beitz-Boulevard soll der Berufsverkehr morgens auf drei statt bisher zwei Spuren in die Stadt geführt werden. Dafür wird dem weniger starken Gegenverkehr ein Fahrstreifen weggenommen.
Nach Büroschluss, so die Idee, würden umgekehrt stadtauswärts den Pendlern drei Fahrspuren zur Verfügung stehen, Richtung City gehe es dann einspurig voran. Während der normalen Verkehrszeiten soll alles beim Alten bleiben, also zwei Spuren in beide Richtungen.
Für Essen ein Novum
Für ein solches Projekt müssten der Randstein und andere Hindernisse in der Straßenmitte beseitigt werden, um einen Spurwechsel in den Gegenverkehr zu ermöglichen. Ebenso müssten auf der Straße Ampel-Brücken installiert werden, die anzeigen, welche Spur frei (grün) und welche gesperrt (rot) ist. Um den Verkehr nicht unnötig zu behindern, soll das Linksabbiegen zumindest eingeschränkt werden.
Uwe Kutzner, planungspolitische Sprecher der CDU-Fraktion, und SPD-Ratsherr Martin Schlauch haben die 3:1-Lösung ins Spiel gebracht, nachdem OB Thomas Kufen die Vertreter von CDU und SPD um ein Konzept für Altenessen gebeten hatte. Kutzner und Schlauch halten den Spurwechsel bis auf ganz wenige Stellen (so an der Bahnbrücke nahe Hövel-straße) für relativ zügig umsetzbar. „Das wäre zwar in Essen ein Novum. Aber Köln und Düsseldorf machen das bereits“, betont Kutzner.
Ausbau auf sechs Spuren wäre ein langer Prozess
In der nächsten Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung und Stadtplanung stellen die SPD und CDU einen gemeinsamen Prüfantrag. Ebenso soll die Verwaltung der Frage nachgehen, ob die Gladbecker Straße auf dem genannten Abschnitt von vier auf sechs Spuren ausgebaut werden kann. Das werde aber ein langer Prozess, weiß Kutzner. Dafür müssten erst auf einer Straßenseite alte Häuser abgerissen und Neubauten zurückgesetzt errichtet werden.
Der tageszeitabhängige Spurenwechsel könne dagegen schneller zu einer Entlastung führen. Die Initiatoren sprechen selbst von „unkonventionellen Schritten“, aber die seien nötig, um Bewegung in die Gladbecker Straße zu bringen. Kutzner: „Wir müssen endlich etwas tun, um die Anwohner zu entlasten.“ Bei der Finanzierung setzt Kutzner auf die Zusage von NRW-Verkehrsminister Michael Groschek für entsprechende Förderungen. Denn der Ausbau der A 52 in Essen steht nicht mehr „mit vordringlichem Bedarf im Bundesverkehrswegeplan. „Egal wie man zum A 52-Tunnel steht, aber wir können jetzt nicht noch weitere 30 Jahre nur abwarten“, betont SPD-Ratsherr Martin Schlauch.