Essen. . Das Industrieunternehmen Anke suchte Jahre nach einem geeignetem Standort und kann nun den ersten Spatenstich feiern. Umzug ist Ende 2017 geplant.

  • Die Firma Anke baut neue Produktionshalle in Bergeborbeck
  • Am Mittwoch feierte das Unternehmen den ersten Spatenstich
  • Die Suche nach einem geeigneten Standort dauerte sieben Jahre

Nur noch gut ein Jahr wird es dauern, dann kann der traditionsreiche Bergerhauser Galvanikbetrieb Anke so langsam die Umzugswagen vorfahren lassen. Der Oberflächenveredler lud am Mittwoch zum ersten Spatenstich für seinen neuen Produktions- und Bürostandort in Bergeborbeck ein. Ab Ende 2017 will das Unternehmen mit 65 Mitarbeitern im Gewerbegebiet „Econova“ am Stadthafen produzieren. „Wir haben dort ausgezeichnete Voraussetzungen für unsere Logistik und können expandieren“, sagt Geschäftsführer Mario Wehner. Anke investiert im Norden zwölf Millionen Euro.

Immerhin sieben Jahre suchte das alteingesessene Industrieunternehmen in Essen und Umgebung nach einem passenden Grundstück für die neue Fertigung. Denn am jetzigen Standort an der Rellinghauser Straße hat Anke inmitten der Wohnbebauung zwar Bestandsschutz, kann aber auf dem alten Zechengelände nicht mehr erweitern.

Den symbolischen ersten Spatenstich für die neue Produktionsstätte setzen Mario Wehner (Anke), Hans-Jürgen Best (Stadt Essen), Heinrich Schulze (Bilfinger Hochbau),  Dominikus Schweiger (HCWB Holding), Claudia Gattringer (Gattringer, Schiller & Partner) und Robert Parzer (Parzer Beteiligungs GmbH).
Den symbolischen ersten Spatenstich für die neue Produktionsstätte setzen Mario Wehner (Anke), Hans-Jürgen Best (Stadt Essen), Heinrich Schulze (Bilfinger Hochbau), Dominikus Schweiger (HCWB Holding), Claudia Gattringer (Gattringer, Schiller & Partner) und Robert Parzer (Parzer Beteiligungs GmbH). © EWG

Allerdings braucht der Drei-Schicht-Betrieb, der zudem umweltgefährdende Stoffe in der Produktion einsetzt, eine ausgewiesene Industriefläche, eine so genannte GI-Fläche. Und die gibt es in Essen noch seltener als Gewerbeflächen ohnehin. Auf Econova ergatterte die Firma die letzte große GI-Fläche über 20 000 Quadratmeter, die Grundstückseigentümer Eigentümer RWE eigentlich für sich selbst reserviert hatte.

Hohe Auflagen

Für Unternehmen, die sich auf Econova ansiedeln wollen, gelten jedoch hohe Auflagen, die das Bauen unterm Strich teurer machen. So muss auf dem ehemaligen Gelände der Leichtmetallgesellschaft der Baugrund komplett versiegelt werden, so dass kein Oberflächenwasser in den Boden dringt. Das heißt auch: Jeder Baum, der gepflanzt wird, braucht eine Drainage. Um so glücklicher sind auch die Stadt und die Wirtschaftsförderung, dass sie einen der wenigen noch produzierenden Betriebe in Essen halten konnten. „Der Mittelstand ist eine wichtige Säule“ in der Wirtschaftsleistung der Stadt, unterstrich Stadtdirektor Hans-Jürgen Best. Immerhin 50 Prozent der Nettowertschöpfung kämen von kleinen und mittleren Unternehmen.