Essen. . Mehrere Hotels in Essen werden gerade auf Vordermann gebracht. Branchenexperten vermuten, dass dies auch durch die vielen Neueröffnungen angetrieben ist.
- In Essen werden gerade mehrere Häuser auf Vordermann gebracht.
- Beispiele sind der Essener Hof, das Mercure und das Sheraton
- Branchenexperten vermuten, dass dies auch durch die vielen Neueröffnungen angetrieben ist
Eine Modernisierungswelle geht zurzeit durch die Hotelbranche in Essen. Gleich mehrere etablierte Herbergen investieren großflächig in ihre Häuser. So wird derzeit das Mercure an der Bismarkstraße komplett renoviert, im Essener Hof in der City laufen Umbauarbeiten, auch das Sheraton an der Huyssenallee wird dieses Jahr weitere Zimmer modernisieren. Nimmt man die Arbeiten im traditionellen Handelshof und im Rüttenscheider Arosa noch dazu – beide Häuser wird die Hamburger Novum-Gruppe betreiben – dann stellen sich derzeit mehrere große Hotels neu auf.
Ein Grund für die Investitionen dürften die vielen Hotel-Neueröffnungen sein, die im kommenden und im übernächsten Jahr anstehen. Mit den neuen Hotels werden hunderte Betten in Essen dazukommen und den Wettbewerb anheizen. Das sieht auch Thomas Kolaric vom Deutschen Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) so. „Dass die etablierten Hotels investieren, zeigt, dass sie dem Druck standhalten wollen und sich entsprechend aufstellen.“ Das Positive für den Gast: Der Hotelmarkt in Essen wird nach Meinung von Kolaric attraktiver werden. Unter Druck werden seiner Meinung diejenigen Hoteliers geraten, die ihre Häuser weniger professionell führen. „Das ist keine Frage von groß und klein“, meint er.
Hotels befürchten Preisdruck
In der Vier-Sterne-Herberge Essener Hof werden dieses und nächstes Jahr für rund eine Million Euro insgesamt 20 Einzelzimmer zu 10 Doppelzimmern umgebaut. Die Zimmerzahl sinkt damit von heute 121 auf 111. „Wenn nächstes Jahr die neuen Häuser auf den Markt kommen, wollen wir konkurrenzfähig sein“, sagt Hoteldirektor Maximilian Bosse. Das Mercure lässt bis September alle seine 132 Zimmer nach und nach renovieren. Alle Räume bekommen zudem schnelle Internetleitungen. Auch die Rezeption wird umgestaltet, berichtet Hoteldirektor Yilmaz Turhal. Die Kette Accor, zu der das Mercure gehört, lässt sich das zwei Millionen Euro kosten. Turhal sagt zwar, dass die Modernisierung auch ohne die vielen Neueröffnungen gekommen wäre, „aber sie kommt natürlich jetzt zur richtigen Zeit“.
In diesem Jahr haben sich die Übernachtungszahlen in Essen eher verhalten entwickelt. Im ersten Quartal gab es sogar ein dickes Minus von über sieben Prozent. Maximilian Bosse erwartet auch im nächsten Jahr Rückgänge, weil es ein schwächeres Messejahr wird. Weniger Gäste – mehr neue Betten: Bosse befürchtet, dass der Druck auf die Preise zunehmen wird. Was gut für Gäste ist, wäre schlecht für die Hoteliers, für die sich natürlich ihre Investitionen lohnen sollen.
„Ich hoffe, dass wir uns die Preise nicht gegenseitig kaputt machen“, warnt Babette Kierchhoff, Hotel-Managerin im Sheraton. Preise seien schnell gesenkt, Erhöhung durchzusetzen, sei viel schwerer.
Auch Thomas Kolaric vom Dehoga glaubt, dass gerade in den Zeiten mit schwächerer Belegung die Herbergen den Wettbewerb über die Preise führen werden oder Gästen besondere Angebote machen werden.