Essen. Der Hundeverein DVG MV Essen-West muss das Gelände an der Nöggerathstraße bis zum 15. Juli räumen. Dort soll eine Flüchtlingsunterkunft entstehen.
Anfang dieser Woche sah es so aus, also sollte der Zwist zwischen der Stadt Essen und dem Hundeverein DVG MV Essen-West an Schärfe verlieren. Die Stadt hatte dem Verein, dessen gepachtetes Gelände an der Nöggerathstraße sie für die Flüchtlingsunterbringung nutzen will, eine alternative Fläche angeboten. „Nun teilte uns unser Anwalt mit, dass die Stadt uns auffordert, das Gelände an der Nöggerathstraße bis zum 15. Juli zu räumen“, so Vereinssprecher Ralf Meyer.
Der Verein stünde dann ohne Vereinsgelände da und müsste seinen Trainingsbetrieb nach 90 Jahren einstellen. Für das Grundstück an der Hövelstraße habe die Stadt noch nicht geklärt, ob eine Bebauung mit einem Hundevereinsgelände rechtlich zulässig sei. „Der Termin 15. Juli ist natürlich auch taktisch gewählt, dann sind die meisten Bürger in den verdienten Sommerferien und bekommen von der ganzen Angelegenheit nichts mit. Wir werden uns jetzt ganz intensiv mit unserem Rechtsbeistand beraten müssen, um die drohende Katastrophe noch abwenden zu können“, erklärt Ralf Meyer.
Die Stadt sieht den „Schwarzen Peter“ keineswegs bei sich. „Der Rat hat beschlossen, auf dem Gelände an der Nöggerathstraße eine Flüchtlingsunterkunft zu errichten. Der Pachtvertrag wurde fristgerecht zum 31. Juni gekündigt. Den 15. Juli haben wir nun als Übergabetermin festgesetzt, da die GVE mit der Vermessung beginnen muss“, erklärt Stadtsprecherin Jeanette von Lanken. Auf die angebotenen Alternativflächen habe es bisher keine Resonanz vom Verein gegeben, „was die Sache nicht leichter macht“. (dima)