Publity AG baut Karstadt-Zentrale zum Büro-Campus um
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Essen. . Der neue Eigentümer, die Publity AG, investiert in die Karstadt-Zentrale in Essen 40 Millionen Euro. Im Denkmalschutz sieht der Käufer kein Problem.
Der neue Eigentümer, die Publity AG, steckt in den Umbau und die Sanierung 40 Millionen Euro
Mehrere Miet-Interessenten gebe es bereits
Der Denkmalschutz ist für den Käufer kein Problem
Die Zweifel in der Essener Politik waren groß, ob sich eine denkmalgeschützte Karstadt-Hauptverwaltung überhaupt verkaufen und entwickeln lässt. Die Publity AG will dafür den Beweis antreten. Das Unternehmen aus Leipzig hat die Immobilie erworben und verfolgt eine Campus-Idee mit mehreren Büromietern. „Wir werden in den kommenden Monaten dafür rund 40 Millionen Euro investieren“, kündigte der Vorstandsvorsitzende Thomas Olek im Interview mit dieser Zeitung an. Olek stammt gebürtig aus Essen und gründete 1998 in Leipzig die Publity AG, die auf den Kauf und die Verwaltung von Gewerbeimmobilien spezialisiert ist.
Der Denkmalschutz behindere die Pläne von Publity nicht. „Wir akzeptieren den Denkmalschutz“, sagte Olek, der die Unterschutzstellung sogar begrüßt. „Sie ist für dieses Gebäude gerechtfertigt.“ Zwar kaufen die Leipziger normalerweise keine denkmalgeschützten Objekte. „Bei Karstadt haben wir eine Ausnahme gemacht, weil die Immobilie sehr vielseitig nutzbar ist“, sagte Olek. Er deutete außerdem an, dass Publity die Karstadt-Zentrale für einen guten Preis erworben hat. Immobilienexperten schätzen, dass denkmalgeschützte Gebäude dem Verkäufer nur noch rund 40 Prozent des ursprünglich taxierten Wertes einbringen.
Karstadt mietet nur noch 30.000 Quadratmeter
Dennoch: Die Fläche, die Publity nun noch vermarkten muss, ist beachtlich: Denn künftig mietet Karstadt nur noch rund 30.000 Quadratmeter an. Für den Rest, immerhin über 70.000 Quadratmeter Büro- und Nutzflächen, muss Publity neue Mieter finden. Olek ist optimistisch: „In Essen gibt es kaum große zusammenhängende Büroflächen, die man mieten kann. Doch die Nachfrage dafür ist da.“
Die Karstadt-Zentrale in Essen
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Publity führe bereits Gespräche mit Mietinteressenten, die kurz vor dem Abschluss stünden. Unter anderem gehörten ein Fitnessstudio, zwei Konzerne und eine Hochschule dazu. „Die großen Flächen eignen sich sehr gut“, sagte Olek mit Blick auf die überdimensionalen Großraumbüros in der Karstadt-Zentrale, die bislang eher als Hindernis für eine anderweitige Vermietung angesehen wurden.
Der Publity-Chef rechnet damit, dass in den kommenden sechs Monaten bereits 75 bis 80 Prozent der Büroflächen im Karstadt-Gebäude vermietet sein könnten. Ziel sei eine Auslastung von über 90 Prozent. „Da wird sich in kurzer Zeit viel tun“, so Olek.
Vergangene Woche hatte Publity in einer gemeinsamen Erklärung mit Karstadt noch Wohnbaupläne auf der Fläche ins Spiel gebracht. Nun relativierte Olek diese Überlegungen: „Das steht nicht im Zentrum unserer Planungen. Ich sehe dort eher einen Bürostandort“, sagte er.
Publity will in Essen 300 Millionen Euro investieren
Karstadt soll unterdessen nicht der einzige Coup sein, den Publity in Essen noch landen will. Mit Karstadt und dem Bredeneyer Büropark, den Publity erst vor einigen Monaten erworben hatte, besitzt das Unternehmen nunmehr 150.000 Quadratmeter Büroflächen in der Stadt.
In den kommenden 18 Monaten will der Immobilienspezialist in Essen weiter auf Einkaufstour gehen, so dass dann 300.000 Quadratmeter allein in Essen in seinem Besitz wären, heißt es. Auch bei den neuen Objekten werde es sich um großflächige Standorte in zentraler Lage handeln, deutete Olek an. Bis Ende 2017 wollen wir in Essen weitere Büroobjekte erwerben und zusammen mit der Karstadt-Zentrale und dem Bredeneyer Büropark rund 300 Millionen Euro investiert haben.“
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