Essen. Es ist unklar, ob im Stadion Essen noch einmal Konzerte über die Bühne gehen: Überschüsse durch Konzerte seien utopisch, urteilt die Stadt.
- So urteilt die Stadtverwaltung in einer Antwort auf Anfrage der Partei-Piraten
- Bericht liest sich wie Abrechnung auf Ex-GVE-Chef Andreas Hillebrand
- In Aussicht gestellte Kompensation der höheren Betriebskosten, nicht zu realisieren“
Das Publikum war angetan, doch aus wirtschaftlicher Sicht haben sich Konzerte im Stadion Essen für die städtische Grundstücksverwaltung Essen (GVE) als Schlag ins Wasser erwiesen. Und es steht nicht zu erwarten, dass sich mit Veranstaltungen dieser Art Geld verdienen ließe. Zu diesem Schluss kommt die Verwaltung in ihrer Antwort auf eine Anfrage der Partei-Piraten.
Der Bericht, der dem zuständigen Ratsausschuss für Finanzen und Beteiligungen in der Sitzung am Dienstag vorgelegt wurde, liest sich wie eine Abrechnung mit dem ehemaligen Geschäftsführer Andreas Hillebrand: Es habe sich gezeigt, dass die geweckten Erwartungen, wonach sich durch Konzerte hohe Überschüsse erzielen ließen, „Utopie sind“, heißt es schonungslos. Die in Aussicht gestellte Kompensation der höheren Betriebskosten, „wird nicht zu realisieren sein“.
Wie berichtet, hatte die GVE gegenüber dem Konzertveranstalter 2M Events GmbH Forderungen in Höhe von 258 000 Euro geltend gemacht. Laut Verwaltung handelt es sich um Kosten für umfangreiche Genehmigungsverfahren, die der Veranstalter laut Vertrag hätte tragen müssen. War das Stadion doch zunächst nur als Sportstätte genehmigt. Den auf fünf Jahre angelegten Vertrag hatte die GVE nach Ablauf der einjährigen Probezeit nicht gekündigt – wie es heißt, getragen von der Hoffnung, das Stadion als Konzertort zu etablieren. Inzwischen hat die 2M Events GmbH Insolvenz angemeldet (wir berichteten). (schy)