Essen. Interner Vermerk aus dem Beteiligungsmanagement der Stadt Essen zeigt: Auch Kämmerer Klieve hatte „keine Bedenken“ gegen Vertrag des Ex-GVE-Chefs.
Bei seinem angekündigten Versuch zu „klären“, wie denn der üppige Pensionsanspruch für den ehemaligen Geschäftsführer der städtischen Grundstücksverwaltung GVE zustande gekommen ist, muss Essens Oberbürgermeister Thomas Kufen nicht lange suchen: Es war sein Vorgänger, der damalige Oberbürgermeister Reinhard Paß, der zusammen mit Kämmerer Lars Martin Klieve Ende 2010 seinen Segen dazu gab, Andreas Hillebrand mit einem gut dotierten Vertrag auszustatten. Dies belegt ein interner Vermerk aus dem Beteiligungsmanagement der Stadt, der dieser Zeitung vorliegt.
Kämmerer notierte handschriftlich: „Keine Bedenken“
Vom Tisch ist damit nicht nur der Verdacht, Hillebrand habe sich seine komfortablen Konditionen womöglich selbst genehmigt. Auch die GVE-Aufsichtsratschefin Barbara Rörig und die für die GVE zuständige Baudezernentin Simone Raskob rücken aus dem Rampenlicht.
Mehrere Jahre lang hatte Hillebrand die städtische Grundstücksverwaltung GVE, die Theaterbaugesellschaft TBE und das ETEC neben seinem Hauptjob als Leiter des Beteiligungsmanagements betreut. Mit dem Neubau des Stadions kam die neugegründete Sportstätten Betriebsgesellschaft SBG hinzu. „Die wachsenden Aufgaben“, so heißt es in dem Vermerk von November 2010, dem die lukrativen Verträge angehängt waren, „lassen eine nebenamtliche Geschäftsführung langfristig nicht mehr zu.“ Darum der Wechsel in die Hauptamtlichkeit zu Beginn 2011, den der damalige OB-Büroleiter Uwe Gummersbach mit Kämmerer Klieve telefonisch erörterte. Der notierte schließlich handschriftlich: „Keine Bedenken“.